Hohe Temperaturen und Trockenheit im Sommer können zu einer Ansammlung von Nitrat und Blausäure in den Stängeln und Blättern einiger Gräser führen. Diese Anhäufung kann für weidende Tiere tödlich enden, berichtet die Universität Missouri (USA).
Um die Kühe vor dem Weidetod zu bewahren, empfehlen die Wissenschaftler vor dem Weidegang einen einfachen Nitrat-Test. Dabei wird der Grashalm mit einem Taschenmesser angeschnitten und mit ein paar Tropfen Schwefelsäure bespritzt. Verfärbt sich das Gras dunkel, liegt ein zu hoher Nitrat-Gehalt vor. Eine Laboranalyse sollte dann folgen, um den genauen Nitrat- und Blausäuregehalt zu erhalten.
Vor allem jährlich neu ausgesäte Gräser erhöhen dabei das Vergiftungsrisiko, insbesondere wenn hohe Stickstoffemengen (80-120 kg Stickstoff/ha) bei trockenem Wetter gedüngt werden.
Bei andauernder Trockenheit stellt die Pflanze dann das Wachstum ein, nimmt aber dennoch den Stickstoff aus dem Boden auf und setzt diesen zu Nitrat und Blausäure um. Die trockenen Enden der Pflanze führen das Wachstum fort, sind aber gefüllt mit giftigen Substanzen.
Nach Aufnahme der Toxine, wandelt die Kuh das Nitrat in Nitrit um und blockiert so die Bindung von Sauerstoff an Blut. Aufgrund dessen zeigen vergiftete Tiere Symptome wie: Schnappatmung, unsicheres Laufen und einen rasenden Puls. Im schlimmsten Fall kann dies zum Tod führen.
In der Silage wird Blausäure abgebaut und entgiftet. Nitrat dagegen bleibt in Silage und Heu erhalten und birgt weiterhin ein Risiko für das Tier. Im Feld können die Giftstoffe nach einem neuen Regenschauer auf ein verträgliches Level heruntergesetzt werden, sodass keine Gefahr einer Vergiftung mehr besteht.