Wie die österreichische Tageszeitung "Der Standard" meldet, zieht der Streit um den Milchpreis immer weitere Kreise. Der Lebensmitteleinzelhandel habe den Liter Milch um vier Cent, und das 250 g Päckchen Butter um zehn Cent verbilligt. Österreichs Landwirte drohen nun offen mit Lieferstreik, da auch die Gespräche mit Handel und Molkereien nichts gefruchtet hätten, so IG-Milch Chef Ewald Grünzweil.
Kommende Woche treffen sich Europas Milchbauern in Berlin. Dort werde über ein koordiniertes europaweites Vorgehen beraten, so Grünzweil. Es gebe eine gemeinsame Linie, und er rechne mit Streiks.
Im März haben die ersten österreichischen Molkereien damit begonnen den Milchpreis zu reduzieren: Landfrisch um zwei Cent, Seifried um drei Cent, so Grünzweil. Bergland wolle im April mit minus vier Cent nachziehen. Das sei nicht mehr kostendeckend, die Produktionskosten seien dagegen explodiert.
Die Supermärkte Hofer, Rewe und Spar begründeten ihre Preissenkungen mit einer Entspannung am internationalen Milchmarkt. Grünzweil lässt das nicht gelten. Deutsche Molkereien hielten die Preise künstlich unten, indem sie die Produktion von Magermilchpulver stoppten.