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Politik will gegen Analogkäse vorgehen

Agrarpolitiker wollen jetzt gegen den offenbar weit verbreiteten Einsatz von Analogkäse vorgehen und die Verbraucher vor dem Imitat stärker schützen. Bei Analogkäse handelt es sich um ein Gemisch aus Palmöl, Stärke, Milcheiweiß, Salz und Geschmacksverstärker.

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Agrarpolitiker wollen jetzt gegen den offenbar weit verbreiteten Einsatz von Analogkäse vorgehen und die Verbraucher vor dem Imitat stärker schützen.


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Bei Analogkäse handelt es sich um ein Gemisch aus Palmöl, Stärke, Milcheiweiß, Salz und Geschmacksverstärker. In der vergangenen Woche wurde bekannt, dass immer mehr Unternehmen der Ernährungsindustrie vom Naturkäse auf das billigere Imitat umsteigen ohne den Ersatz entsprechend auf der Packung zu kennzeichnen.


Die CDU-Europaabgeordnete Christa Klass fordert jetzt eine klare Kennzeichnung von pflanzlichen Produkten, die statt Käse beispielsweise auf Fertigprodukten wie Pizza oder im Gastronomiebereich genutzt werden. "Die europäischen Verbraucher wollen objektiv entscheiden können, welche Lebensmittel sie einkaufen und wie sie sich ernähren", betonte Klass.


Die EU-Kommission müsse deshalb prüfen, ob in der jetzigen Situation nicht eine klare Irreführung der europäischen Verbraucher vorliege, wenn in der Werbung von Käse anstelle von "Analogkäse" die Rede sei. Medienberichten zufolge liege der Bedarf für den Kunstkäse allein in Deutschland bei bis zu 100 000 t pro Jahr - mit steigender Tendenz, weil der Analogkäse 40 % günstiger produziert sowie wesentlich schneller und höher als herkömmlicher Käse erhitzt werden könne. Mit einer Anfrage an die Kommission will Klass nun Klarheit über den tatsächlichen Marktanteil des Ersatzkäses schaffen.


Hinzu komme, dass bereits ein Verdrängungswettbewerb auf Kosten echter Käseprodukte stattfinde. Die Verbraucher verbänden mit Käse vor allem Milchgenuss und Gesundheit. Der Absatz guter Milchprodukte stagniere aber und sei zum Teil sogar rückläufig. Die Kommission sollte deshalb auch beziffern, wie hoch der wirtschaftliche Schaden und der Umsatzausfall durch die Ersatzprodukte inzwischen seien. Der agrarpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser, appellierte gerade vor dem Hintergrund des dramatischen Verfalls der Milchauszahlungspreise an die moralische Verpflichtung der Lebensmittelindustrie und des Gastgewerbes mit dem Einsatz von echtem Käse einen Beitrag zur Stabilisierung der Nachfrage nach Milchprodukten zu leisten.


Bleser forderte die Bundesländer auf, intensive Lebensmittelkontrollen durchzuführen und "überführte Unternehmen" im Rahmen der durch das Verbraucherinformationsgesetz gegebenen Möglichkeiten auch öffentlich zu benennen.


Von einem "Betrug am Verbraucher" sprach der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) im Zusammenhang mit dem so genannten Analogkäse. Der BÖLW-Vorsitzende Felix Prinz zu Löwenstein betonte, Biopizza dürfe nur mit Biokäse hergestellt werden.


Der Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) forderte eine umfassende Änderung des Kennzeichnungsrechts für eine deutlichere und vor allem verbraucherfreundlichere Kennzeichnung der Lebensmittel. Es könne nicht sein, dass sich der Verbraucher über eine allgemeine Zutatenliste zusammenreimen müsse, ob er echten Käse esse oder Analogkäse, der möglicherweise einen minimalen Käseanteil habe. Auslöser für die Protestwelle aus der Agrarwirtschaft gegen den Käseersatz war ein Fernsehbeitrag des Magazins Frontal 21.

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