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40 Ct/l von Bechtel: 57 Milchbauern liefern für Lidl Tierschutzmilch

Lidl führt als erster Händler die Premiumstufe des Tierschutzlabels „Für mehr Tierschutz“ des Tierschutzbundes bei Frischmilch der bayerischen Regionalmarke „Ein gutes Stück Bayern“ ein. Auf der Grünen Woche nannte das Unternehmen nun die Details dazu. Verarbeitet wird die Milch von der Privatmolkerei Bechtel.

Lesezeit: 3 Minuten

Wie berichtet führt der Discounter Lidl als erster Händler die Premiumstufe des Tierschutzlabels „Für mehr Tierschutz“ des Deutschen Tierschutzbundes bei Frischmilch der bayerischen Regionalmarke „Ein gutes Stück Bayern“ ein. Auf der Grünen Woche nannte das Unternehmen nun die Details dazu.

 

Verarbeitet wird die Milch von der Privatmolkerei Bechtel aus Schwarzenfeld. Das Unternehmen liefert bereits seit 2010 Milch für die Regionalmarke „Ein gutes Stück Bayern“, und ab sofort auch mit Tierschutzlabel.

 

57 Landwirte konnte das Unternehmen für die Erfüllung der verschärften Anforderungen gewinnen. Sie müssen den Kriterienkatalog des Tierschutzbundes für die zweite Stufe (2-Sterne-Premium) des Tierschutzlabels erfüllen, siehe unten. Im Laden bietet Lidl die Milch für 75 Cent/L an, im Gegensatz zu 65 Cent für konventionelle Ware. Laut Lidl-Einkaufchef Jan Bock kommt der Mehrerlös direkt beim teilnehmenden Landwirt an. Allerdings betrug der Mehrerlös im letzten Quartal in der Realität nur 6,5 Cent, da offenbar nicht die komplette Premium-Milch abgesetzt werden konnte. Die Molkerei Bechtel begründet dies mit internen Verrechnungen, Abschlägen für fettreiche Milch etc.

 

Bechtel-Geschäftsführer Rene´ Guhl erläuterte, dass es für die Premiummilch eine eigene Linie in der Molkerei gebe; die Einhaltung der Trennung werde extern überwacht. Er sieht seine Molkerei mit diesem Schritt erneut als Vorreiter, wie bereits vor Jahren mit gentechnikfreier Milch. „Wir konnten den Milchbauern des Tierschutz-Programms 40 Cent/Liter im 4. Quartal auszahlen. Aktuell sind 37 Mio. Liter in Bayern im Programm.“ Im Verhältnis zu der gesamten bayerischen Milch sei das aber noch im einstelligen Prozentbereich.

 

Jan Bock ergänzte, dass Lidl heute jeden 6. Liter Milch in Deutschland verkaufe und die Einführung des Tierschutzlabels sicherlich Signalwirkung auf die anderen Händler habe. Ausweichend reagierte der Geschäftsleiter Einkauf von Lidl Deutschland allerdings auf die Frage, ob eine Ausweitung auf andere Regionalmarken in der Bundesrepublik geplant sei. Zunächst erklärte Bock, man wolle sich erst einmal die Akzeptanz anschauen und in Bayern selbst wachsen, u.a. indem man die bisherigen Betriebe mit Anbindehaltung für die Umstellung gewinnen könne. Sie sind bislang von jeglichen Labels ausgeschlossen. Bundesweit betrachtet plane Lidl zunächst die Einführung einzelner Punkte aus den Katalogen, wie etwa die Gentechnikfreiheit der Milch.

 

Dieter Lamprecht von Lidl Einkauf International brachte dann das Problem auf den Punkt: Um solch ein Projekt umzusetzen, braucht ein Händler eine private Molkerei, die den Weg mitgeht. Das ist in Bayern möglich, im Rest Deutschlands seien die genossenschaftlich organisierten Molkereien jedoch noch nicht so weit, zumal die Genossen Mitspracherecht hätten. „Mit den Genossenschaftsmolkereien klappt das nicht, daher ist erstmal keine Ausweitung geplant“, so Lamprecht. Thomas Schröder vom Tierschutzbund will da jedoch nicht locker lassen: „ Wir werden auch beim DMK anklopfen“, versprach er.

 

Eine komplette Ablösung der konventionellen Milch durch Tierschutzmilch ist laut den Lidl-Managern ohnehin nicht möglich. Premiummilch könne auch künftig nur ein Zusatzangebot sein. Letztlich entscheide der Kunde, was er akzeptiert. „Da können die Ideen und Verbesserungen noch so gut sein, wir müssen immer den Verbraucher im Auge behalten“, verdeutlichte Bock.

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