Vor der heute beginnenden Agrarministerkonferenz (AMK) in Münster kochen die wichtigsten Milchthemen noch einmal hoch. Die Bundesländer wollen die Lieferbeziehungen zwischen Erzeugern und Molkereien zu modernisieren. Die Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft begrüßt die Sektor-Strategie Milch.
Vor der heute beginnenden Agrarministerkonferenz (AMK) in Münster kochen die wichtigsten Milchthemen noch einmal hoch.
Die Bundesländer erhöhen den politischen Druck auf die Milchbranche, die Lieferbeziehungen zwischen Erzeugern und Molkereien zu modernisieren. In mehreren Anträgen wird der Bund aufgefordert, die neu geschaffenen EU-rechtlichen Möglichkeiten des geänderten Artikels 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) zu nutzen und Vorgaben für die Vertragsgestaltung zu machen, sollte es weiterhin keine spürbaren Fortschritte geben, berichtet Agrar-Europe.
Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen bezeichnen in ihrer Beschlussempfehlung für die AMK eine Modernisierung der Vertrags- und Lieferbeziehungen als „ein bedeutsames Instrumentarium zur Abmilderung künftiger Marktkrisen“. Die beiden Länder plädieren für die „zeitnahe Schaffung eines nationalen Rechtsrahmens, um künftig konkrete Angaben zu Preis, Mengen und Laufzeiten in den Vertragsbeziehungen zu etablieren“, wenn die Erzeuger und Molkereien weiter untätig bleiben.
Für diesen Fall fordert auch Bayern in seinem Änderungsantrag den Bund dazu auf, von der Möglichkeit des geänderten Artikels 148 GMO Gebrauch zu machen. Ziel müsse es sein, dass der Lieferrahmen im Voraus feststehe und darüberhinausgehende Anlieferungsmengen mit einem eigenen, der Verwertung entsprechenden Milchauszahlungspreis vergütet werden. Neben einer Aufnahme von Menge und Preis in die Rohmilchlieferverträge nennt der bayerische Antrag als weitere Möglichkeit Bonus-Malus-Modelle. Ähnlich Formulierungen finden sich in einem sächsischen Änderungsantrag zu der Beschlussempfehlung.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) drängt zwar ebenfalls auf Fortschritte in Sachen Lieferbeziehungen, sieht aber staatliche Eingriffe skeptisch. Milchbauernpräsident Karsten Schmal hat wiederholt vor „milchpolitischem Aktionismus“ gewarnt und auf die verschiedenen Aktivitäten in der Branche hingewiesen, so AgE.
IGM unterstützt Sektor-Strategie
Die Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IGM) begrüßt die vom Deutschen Milchkontor angestoßene Entwicklung einer Sektor-Strategie Milch 2030. Die IGM sieht in der Erstellung eines solchen strategischen Rahmens für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Milchsektors eine wichtige gemeinsame Aufgabe.
Mit der Strategie sollen gemeinsame Antworten auf die drängendsten Herausforderungen für die Milchwirtschaft erarbeitet werden, die dann von allen Akteuren der Kette mitgetragen werden können.
Die IGM will sich in den branchenweiten Entwicklungsprozess aktiv und konstruktiv einbringen, um damit die künftige Ausrichtung des Sektors mitzugestalten. „Aufbauend auf den Erfahrungen aus der bisherigen erfolgreichen Arbeit der IGM werden wir dabei insbesondere die für unsere Milch erzeugenden Mitglieder relevanten Themen nach vorne entwickeln“, so Peter Manderfeld, stellvertretender Vorsitzender der Interessengemeinschaft.
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Vor der heute beginnenden Agrarministerkonferenz (AMK) in Münster kochen die wichtigsten Milchthemen noch einmal hoch.
Die Bundesländer erhöhen den politischen Druck auf die Milchbranche, die Lieferbeziehungen zwischen Erzeugern und Molkereien zu modernisieren. In mehreren Anträgen wird der Bund aufgefordert, die neu geschaffenen EU-rechtlichen Möglichkeiten des geänderten Artikels 148 der Gemeinsamen Marktorganisation (GMO) zu nutzen und Vorgaben für die Vertragsgestaltung zu machen, sollte es weiterhin keine spürbaren Fortschritte geben, berichtet Agrar-Europe.
Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen bezeichnen in ihrer Beschlussempfehlung für die AMK eine Modernisierung der Vertrags- und Lieferbeziehungen als „ein bedeutsames Instrumentarium zur Abmilderung künftiger Marktkrisen“. Die beiden Länder plädieren für die „zeitnahe Schaffung eines nationalen Rechtsrahmens, um künftig konkrete Angaben zu Preis, Mengen und Laufzeiten in den Vertragsbeziehungen zu etablieren“, wenn die Erzeuger und Molkereien weiter untätig bleiben.
Für diesen Fall fordert auch Bayern in seinem Änderungsantrag den Bund dazu auf, von der Möglichkeit des geänderten Artikels 148 GMO Gebrauch zu machen. Ziel müsse es sein, dass der Lieferrahmen im Voraus feststehe und darüberhinausgehende Anlieferungsmengen mit einem eigenen, der Verwertung entsprechenden Milchauszahlungspreis vergütet werden. Neben einer Aufnahme von Menge und Preis in die Rohmilchlieferverträge nennt der bayerische Antrag als weitere Möglichkeit Bonus-Malus-Modelle. Ähnlich Formulierungen finden sich in einem sächsischen Änderungsantrag zu der Beschlussempfehlung.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) drängt zwar ebenfalls auf Fortschritte in Sachen Lieferbeziehungen, sieht aber staatliche Eingriffe skeptisch. Milchbauernpräsident Karsten Schmal hat wiederholt vor „milchpolitischem Aktionismus“ gewarnt und auf die verschiedenen Aktivitäten in der Branche hingewiesen, so AgE.
IGM unterstützt Sektor-Strategie
Die Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IGM) begrüßt die vom Deutschen Milchkontor angestoßene Entwicklung einer Sektor-Strategie Milch 2030. Die IGM sieht in der Erstellung eines solchen strategischen Rahmens für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Milchsektors eine wichtige gemeinsame Aufgabe.
Mit der Strategie sollen gemeinsame Antworten auf die drängendsten Herausforderungen für die Milchwirtschaft erarbeitet werden, die dann von allen Akteuren der Kette mitgetragen werden können.
Die IGM will sich in den branchenweiten Entwicklungsprozess aktiv und konstruktiv einbringen, um damit die künftige Ausrichtung des Sektors mitzugestalten. „Aufbauend auf den Erfahrungen aus der bisherigen erfolgreichen Arbeit der IGM werden wir dabei insbesondere die für unsere Milch erzeugenden Mitglieder relevanten Themen nach vorne entwickeln“, so Peter Manderfeld, stellvertretender Vorsitzender der Interessengemeinschaft.
