Die gemeinsame Erklärung der Landwirtschaftsminister von Polen, Frankreich und Deutschland zur Milchmarktkrise (top agrar berichtete) wertet die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) als ein weiteren Schritt, um mit koordinierten Maßnahmen die preisdrückende Überproduktion an Milch EU-weit zu beenden und so die dringende Preiswende einzuleiten.
„Das erinnert stark an den Milchbeschluss der Agrarministerkonferenz der Bundesländer vom April dieses Jahres. Auch darin werden finanzielle Anreize für mengenreduzierende Selbsthilfemaßnahmen von Bauern und Molkereien und als letztes Mittel eine verpflichtende Mengenbegrenzung für die gesamte EU gefordert. Darauf drängen wir Milchbauern und Bäuerinnen den Minister schon lange. Doch Bundesminister Christian Schmidt hat sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, auch noch bei seinem halbgaren Milchgipfel am 30. Mai. Nun beugt er sich anscheinend dem Druck auch aus Frankreich und Polen. Ob Minister Schmidt es aber jetzt ernst meint, wird sich erst noch zeigen. Er muss bei der EU-Kommission und bei anderen Mitgliedstaaten für die notwendigen Mehrheiten bis zum kommenden EU-Agrarministerrat am 27./28. Juni sorgen. Das ist jetzt sein Job“, kommentiert Ottmar Ilchmann, Milchbauer aus Ostfriesland und stellvertretender AbL-Vorsitzender.
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