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Acidosen vermeiden – gefütterte versus gefressene Ration

Mit einer gut gemischten Ration, die Kühe nicht selektieren können, lassen sich Acidosen vermeiden. Doch woher weiß ich, ob jede Kuh in meiner Herde die gleiche Ration frisst? Und wie verhindere ich, dass die Hochrangigen sich das Beste aussuchen?

Lesezeit: 3 Minuten

Mit einer gut gemischten Ration, die Kühe nicht selektieren können, lassen sich Acidosen vermeiden. Doch woher weiß ich, ob jede Kuh in meiner Herde die gleiche Ration frisst? Und wie verhindere ich, dass die Hochrangigen sich das Beste aussuchen?


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Damit beschäftigten sich Fütterungsberater Ralf Kortwinkel von der Landwirtschaftskammer NRW und Agrarstudentin Katrin Hilbk-Kortenbruck von der FH Soest. Sie analysierten auf Milchviehbetrieben die gefütterte Mischration direkt nach der Futtervorlage und sechs Stunden später. Zu beiden Zeiten entnahmen sie an zehn Punkten entlang des Futtertisches je eine Probe und schüttelten diese mit der Schüttelbox. Unterschiedlich feine Siebe in der Box unterteilen die Ration in grobe, mittlere und feine Partikel.


Dabei zeigte sich, dass eine Ration an den unterschiedlichen Messpunkten am Futtertisch sehr verschieden zusammengesetzt sein kann. Das heißt, die Anteile an groben, mittleren und feinen Partikeln sind an jedem Punkt am Futtertisch anders. Zudem war auffällig, dass einige Mischrationen nach sechs Stunden anteilig deutlich mehr grobe Partikel enthielten als noch bei der Vorlage. Das heißt, die Kühe konnten die Ration selektieren.


Als mögliche Gründe führte Kortwinkel an:

-mehr als 30 % grobe Partikel in der frischen Ration

-Grobfutter ist zu trocken

-Stroh in der Ration ist zu lang gehäckselt

-lange, feuchte, proteinreiche Silage lässt sich schlechter auflösen und bildet Klumpen

-kurze Mischzeit im Futtermischwagen

-Mischwagen beim Mischen zu voll oder zu leer

-Mischwagen ohne Gegenschneiden

-Abgenutzte Messer im Mischwagen


Wenn die Kühe die Ration nicht von oben herabfressen, sondern hin- und herschieben und Mulden in den Futterschwad fressen, ist das ein Anzeichen dafür, dass sie die Mischration selektieren können. Eine Analyse von Futterproben aus dem oberen, mittleren und unteren Sieb der Schüttelbox macht deutlich: Das grobe Futter im oberen Sieb enthält rund 1,2 MJ/kg Trockenmasse weniger Energie (NEL) als die feinen Partikel im unteren Sieb. Der Rohproteingehalt ist im unteren Sieb 4 % höher, der Stärkegehalt doppelt so hoch und der Rohfasergehalt um 10 % niedriger. Wenn Kühe es also schaffen, aus der Ration die feinen Partikel zu selektieren, nehmen sie eine völlig andere Mischration auf, als andere Tiere aus der Herde. Zudem verändert sich die Ration im Laufe des Tages.


Um Acidosen zu vermeiden ist es wichtig, dass die Futtergrundlage für die Mikroorganismen im Pansen und damit auch der pH-Wert im Pansen möglichst konstant ist. Denn Rohfaserkomponenten (Abbaurate 1-4 Tage) führen zu einem deutlich langsameren Abfall des pH-Wertes im Pansen als zum Beispiel Stärke (Abbaurate je nach Art 2-5 Std.) oder Zucker (sehr schnelle Fermentation). Wenn die Herde Anzeichen von Acidose zeigt, sollten Sie prüfen, ob sich die Ration zu leicht selektieren lässt.


Typische Alarmsignale für eine Acidose in der Herde sind dünner Kot, sinkende Futteraufnahme, sinkende Milchleistung und -fettgehalt, die Kühe kauen nicht lange genug wieder (unter 50 Kauschläge pro Minute).


Gegenmaßnahmen sind zum Beispiel: Stroh kürzer häckseln; Wasser in der Ration ergänzen (TS-Gehalt sinkt, besseres Mischergebnis, feine Komponenten kleben besser); Mischreihenfolge ändern (Wasser, Kraftfutter, Gras zuerst länger mischen bevor andere Komponenten hinzukommen); Messer, Gegenschneide und Füllhöhe des Mischwagens prüfen; Mischdauer immer mit Stoppuhr kontrollieren; beim Ausdosieren am Futtertisch vor- und zurückfahren.

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