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Ammerland: Jeder macht seinen Milchpreis selbst

Die Genossenschaftsmolkerei Ammerland will ein Pilotprojekt zur Milchpreis-Absicherung an der Börse starten. „2017 wollen wir mit 20 Milcherzeugern in eine Testphase gehen. Die Landwirte sollen ihren Milchpreis individuell an der Börse absichern können, die Abwicklung organiseren wir“, so Geschäftsführer Ralf Hinrichs.

Lesezeit: 2 Minuten

Die Genossenschaftsmolkerei Ammerland aus Wiefelstede (Niedersachsen) will ein Pilotprojekt zur Milchpreis-Absicherung an der Börse starten. „Zu Jahresbeginn 2017 wollen wir mit rund 20 Milcherzeugern in eine Testphase gehen. Die Landwirte sollen ihren Milchpreis individuell an der Börse absichern können, die komplette Abwicklung organiseren wir als Molkerei“, sagte Geschäftsführer Ralf Hinrichs auf der 2. Fachbörse der VR Agrarberatung in Hamburg.

 

Bisher können sich Landwirte nur mit sehr viel persönlichem Engagement und erheblichem finanziellen und zeitlichen Aufwand über Broker an der Börse absichern. Das will die Molkerei Ammerland deutlich vereinfachen.

 

Landwirte und Mitglieder der Genossenschaft sollen sich ihren Auszahlungspreis einfach selber an der Börse sichern können – ohne hohen Aufwand und Hürden. Der Landwirt muss allerdings seine eigene Absicherungsstrategie entwickeln. Die Molkerei tritt gemäß dem Förderauftrag als Dienstleister auf (kein Finanzdienstleister).

 

Etwas vereinfacht ausgedrückt soll das so ablaufen: Der Milcherzeuger stellt der Molkerei eine Bankbürgschaft auf, gleichzeitig erteilt die Molkerei dem Milcherzeuger eine Vollmacht. Dieser kann nun maximal 50 % seiner Anlieferungsmenge preislich über die Börse absichern.

 

Kontraktnehmer für das Geschäft des Landwirtes an der Börse ist die Molkerei. Sie leistet die Abwicklung und finanzielle Vorleistung. Der Landwirt schließt Futures (Terminkontrakte) im Auftrag und auf Rechnung der Molkerei ab. Deshalb muss die Molkerei ihm eine Vollmacht ausstellen. Die Bankbürgschaft des Landwirts ist die Absicherung für die Molkerei.

 

Die monatliche Milchpreis-Festlegung durch den Vorstand bleibt unverändert. Gewinne und Verluste des Landwirtes aus der Preisabsicherung verrechnet die Molkerei auf der Milchgeld-Abrechnung mit dem Landwirt.

 

„Das Konzept ist für viele Milcherzeuger einfach zu handhaben und bietet viel Potential für das Risikomanagement. Dadurch schaffen wir als Genossenschaft einen echten Mehrwert als Dienstleister durch die deutliche Vereinfachung der Preisabsicherung“, betonte Hinrichs.

 

Allerdings gebe es für die Umsetzung der Lieferantenvollmacht noch einige Hürden zu überwinden, verdeutlichte Wirtschaftsprüfer/Steuerberater Jürgen van Mark vom Genossenschaftsverband Weser-Ems. Dazu würden gerade Gespräche mit Bankenaufsicht, den beteiligten Banken sowie Verbänden und Politik laufen. Van Mark ist zuversichtlich, in den nächsten Wochen rechtliche Klarheit zu bekommen.

 

Bei den rund 40 Teilnehmern der Tagung kam das Konzept gut an und stieß auf großes Interesse. Beispielsweise begrüßte Ludwig Börger, Milchreferent beim Deutschen Bauernverband, den Vorstoß ausdrücklich.

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