Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods schreibt in Deutschland tiefrote Zahlen. Das geht zumindest aus Aussagen der seit September 2015 tätigen Finanzdirektorin Natalie Knight hervor, die von „großen Problemen auf einem ihrer größten Märkte Deutschland“ spricht.
Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods schreibt in Deutschland tiefrote Zahlen. Das geht zumindest aus Aussagen der seit September 2015 tätigen Finanzdirektorin Natalie Knight hervor, die von „großen Problemen auf einem ihrer größten Märkte Deutschland“ spricht.
Dort fahre der Molkereikonzern bei der Düsseldorfer Tochterfirma Arla Foods Deutschland GmbH hohe Verluste ein, die die Mitgliedserzeuger in den sechs anderen EU-Ländern mittragen müssten. Wie die schwedische Fachzeitschrift ATL berichtet, bedeutet das, dass Arla zeitweise in Deutschland beim Rohstoffkauf mit rund 2,50 skr (27 Cent) deutliche mehr bezahlen musste als die Molkerei im Verkauf bei einer Milchverwertung von durchschnittlich 1,80 skr (19,57 Cent) je kg erwirtschaftete. Damit machte das Unternehmen also einen Verlust von durchschnittlich ca. 0,70 skr (7,61 Cent) pro kg verarbeitete Milch. Die deutschen Produktionsstätten von Arla haben dem Bericht zufolge im Jahr 2015 insgesamt 2,124 Mio. t heimische Milch erfasst. Davon stammten 1,741 Mio. t von deutschen Mitgliedern der europäischen Molkereigenossenschaft.
Auch für die nahe Zukunft schätzt Finanzchefin Knight die Ertragssituation in Deutschland „nicht besonders positiv“ ein. Dennoch habe der deutsche Markt „Potenzial, um Geld zu verdienen“. Gute Absatzchancen sieht sie z.B. für die „Arla Bio“-Produkte. Zugleich ist laut Knight Deutschland als Absatzmarkt und Produktionsland „wichtig“ für Arla. Denn der Konzern habe dort „in den letzten Jahren hohe Investitionen gemacht“, die alle Genossenschaftsmitglieder bezahlt hätten.
Auf top agrar-Nachfrage teilt ein Sprecher von Arla Deutschland mit: "Alle Geschäftseinheiten von Arla Foods zahlen den gleichen Preis für die Milch ihrer Eigentümer. Dabei liegt die Leistung einiger Unternehmenseinheiten über dem Durchschnitt, die Leistung anderer liegt darunter. Es stimmt, dass die auf dem deutschen Markt erzielten Erträge noch nicht hoch genug sind, um den durchschnittlichen Arla Foods amba Milchpreis abdecken zu können. Arlas deutsche Unternehmenseinheit stellt u.a. Industrieprodukte her und verfügt derzeit über einen Produktmix mit einem sehr großen Anteil von H-Milch und Private Label-Produkten. Auf diese hat sich der allgemeine Preisverfall des Marktes stärker ausgewirkt."
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Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods schreibt in Deutschland tiefrote Zahlen. Das geht zumindest aus Aussagen der seit September 2015 tätigen Finanzdirektorin Natalie Knight hervor, die von „großen Problemen auf einem ihrer größten Märkte Deutschland“ spricht.
Dort fahre der Molkereikonzern bei der Düsseldorfer Tochterfirma Arla Foods Deutschland GmbH hohe Verluste ein, die die Mitgliedserzeuger in den sechs anderen EU-Ländern mittragen müssten. Wie die schwedische Fachzeitschrift ATL berichtet, bedeutet das, dass Arla zeitweise in Deutschland beim Rohstoffkauf mit rund 2,50 skr (27 Cent) deutliche mehr bezahlen musste als die Molkerei im Verkauf bei einer Milchverwertung von durchschnittlich 1,80 skr (19,57 Cent) je kg erwirtschaftete. Damit machte das Unternehmen also einen Verlust von durchschnittlich ca. 0,70 skr (7,61 Cent) pro kg verarbeitete Milch. Die deutschen Produktionsstätten von Arla haben dem Bericht zufolge im Jahr 2015 insgesamt 2,124 Mio. t heimische Milch erfasst. Davon stammten 1,741 Mio. t von deutschen Mitgliedern der europäischen Molkereigenossenschaft.
Auch für die nahe Zukunft schätzt Finanzchefin Knight die Ertragssituation in Deutschland „nicht besonders positiv“ ein. Dennoch habe der deutsche Markt „Potenzial, um Geld zu verdienen“. Gute Absatzchancen sieht sie z.B. für die „Arla Bio“-Produkte. Zugleich ist laut Knight Deutschland als Absatzmarkt und Produktionsland „wichtig“ für Arla. Denn der Konzern habe dort „in den letzten Jahren hohe Investitionen gemacht“, die alle Genossenschaftsmitglieder bezahlt hätten.
Auf top agrar-Nachfrage teilt ein Sprecher von Arla Deutschland mit: "Alle Geschäftseinheiten von Arla Foods zahlen den gleichen Preis für die Milch ihrer Eigentümer. Dabei liegt die Leistung einiger Unternehmenseinheiten über dem Durchschnitt, die Leistung anderer liegt darunter. Es stimmt, dass die auf dem deutschen Markt erzielten Erträge noch nicht hoch genug sind, um den durchschnittlichen Arla Foods amba Milchpreis abdecken zu können. Arlas deutsche Unternehmenseinheit stellt u.a. Industrieprodukte her und verfügt derzeit über einen Produktmix mit einem sehr großen Anteil von H-Milch und Private Label-Produkten. Auf diese hat sich der allgemeine Preisverfall des Marktes stärker ausgewirkt."