Nachdem die EU-Wettbewerbsbehörden den Zusammenschluss von Arla Foods und der Milch-Union Hocheifel (MUH) Ende letzer Woche genehmigt haben, ist die Fusion gestern offiziell in Kraft getreten. Und Tim Ørting Jørgensen, Geschäftsführer von Arla Deutschland, hat direkt Pläne: Er möchte den neuen Standort in Pronsfeld zum Kompetenzzentrum für haltbare Milchprodukte ausbauen. „Hier in der Eifel verfügen wir jetzt über eine der modernsten und effizientesten Produktionsstätten der europäischen Milchindustrie, diese werden wir in den kommenden Jahren konsequent weiter ausbauen“, erläuterte Jørgensen auf einer Pressekonferenz.
Bereits Ende kommenden Jahres wolle man das im Bau befindliche Trockenwerk und die neue Butterei in Betrieb nehmen. „Damit schaffen wir die Grundlage für verstärkte Exportaktivitäten in entfernte Wachstumsmärkte“, sagte der Geschäftsführer. So wird in Pronsfeld ab sofort für den Export nach China bestimmte H-Milch produziert.
Im Sommer hatte Arla mit Chinas führender Molkereigesellschaft China Mengniu Dairy Company Limited ein Abkommen über die Einführung der Marke Arla innerhalb neuer Produktkategorien vereinbart, was Arla den Zugang zu mehr chinesischen Verbrauchern sichert. Im Anschluss an die Inbetriebnahme der neuen Butterei wird Arla die Produktion der Kaergården-Produkte auch in Pronsfeld aufnehmen. Der Standort in der Eifel erfährt nach den Worten von Jørgensen dadurch eine weitere Aufwertung.
Die MUH war in den vergangenen Jahren durch die extreme Spezialisierung auf Trinkmilch in Schieflage geraten und zahlt nur unterdurchschnittlich aus. Arla ist durch einen aggressiven Wachstumskurs und den Übernahmen der Mokereien Hansa Milch, Allgäuland und MUH nach eigenen Angaben zur drittgrößten Molkerei in Deutschland aufgestiegen.