Im Rahmen der Grünen Woche fand das Symposium des Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) statt. Unter der Überschrift „Der freie Markt im Spannungsfeld zwischen Profit, Effizienz und Nachhaltigkeit“ diskutierten Milcherzeuger und Fachreferenten.
Als Schirmherr eröffnete der niedersächsiche Landwirtschaftsminister Christian Meyer das Symposium. Er habe die Milchviehhalter ermutigt, weiter vehement für ihre Interessen einzutreten. Dies sei für ihre Zukunft elementar wichtig – auch wenn die Bretter, die es zu bohren gälte, sehr dick seien.
Johann Kalverkamp, Vorstand der VR Agrarberatung AG Lingen, habe den Milchviehhaltern empfohlen künftig stärker über die Absicherung ihrer Preise an Warenterminbörsen nachzudenken. Insbesondere die genossenschaftlich organisierten Molkereien hätten es bisher versäumt, hier stärker aktiv zu werden.
Auch Prof. Dr. Holger D. Thiele, Professor für Agrarökonomie an der Fachhochschule Kiel und Direktor des Instituts für Ernährungswirtschaft Kiel (ife), habe bei der Frage nach der Krisen-Absicherung der Milchviehhalter die Molkereien „deutlich mit im Boot“ gesehen.
Die Wertschöpfungsverluste der Milchviehhalter seien letztlich ein Kollateralschaden des Preiskriegs zwischen den Discountern, habe Prof. Dr. Thomas Roeb verdeutlicht, Professor für Handelsbetriebslehre und Marketing an der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg. Er habe die Landwirte aufgefordert, noch stärker zu erklären, warum ihnen eine besondere Rolle zukäme. Selbst das Argument des Höfesterbens müsse aus politischer Sicht nicht unbedingt ein Problem sein, habe Roeb provokant in den Raum gestellt.
Mit der Verleihung des Journalistenpreises „Faire Milch“ fand das Symposium des BDM schließlich einen Abschluss. BDM-Vorstandsvorsitzender Romuald Schaber und Bundesbeirat Michael Braun ehrten unter anderem mit einem Sonderpreis den Film „Die Milchpreislüge“ im WDR-Format „Könnes kämpft".
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