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BDM fordert Rettung der B.M.G.-Lieferanten

Die Einstellung der Milchabholung durch die Berliner Milcheinfuhrgesellschaft (B.M.G.) bedeutet für die betroffenen Milchviehhalter ein wirtschaftliches Desaster. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) fordert Molkereien und Politik dazu auf, die Milcherzeuger zu unterstützen.

Lesezeit: 3 Minuten

Die Einstellung der Milchabholung durch die Berliner Milcheinfuhrgesellschaft (B.M.G.) als einem der größten deutschen Milchhändler bedeutet für die direkt betroffenen Milchviehhalter ein wirtschaftliches Desaster: Sie sind damit unmittelbar und akut in ihrer Existenz bedroht. Der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) fordert deshalb Molkereien und Politik dazu auf, die Milcherzeuger zu unterstützen.


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Wie der BDM mitteilt, erhalten die Lieferanten schon für die bereits gelieferte Milch im Februar kein Geld mehr. Nun stehen viele Betriebe in einer angespannten Milchmarktsituation vor der Frage, ob und zu welchem Preis ihre Milch überhaupt einen weiteren Abnehmer findet.


Durch gemeinsame Anstrengungen von betroffenen Milcherzeugergemeinschaften sowie von Verbänden der Milchviehhalter ist es mit verschiedenen Molkereiunternehmen gelungen, für einen Teil der betroffenen Milchviehhalter zumindest die weitere Milchabholung zu organisieren und zu sichern. Bei einer nicht unbeachtlichen Anzahl von Milchviehhaltern bleibt die Milch bisher allerdings auf dem Betrieb stehen, betroffen sind davon unter anderem Betriebe im Schwarzwald, im Westerwald und im Sauerland.


Aus Sicht des BDM sei es ein Unding, dass man die betroffenen Milchviehbetriebe in dieser Notlage hängen lässt. „Wir erkennen an, dass einige Molkereien sehr kooperativ an Lösungen mitarbeiten. Wir müssen aber auch feststellen, dass manche Molkereiunternehmen offenbar ihre Marktmacht, die in der aktuellen Marktsituation noch einmal größer ist, gegenüber den Milchviehhaltern regelrecht ausspielen. Sie nehmen keine Rücksicht darauf, was in den betroffenen Regionen angerichtet wird“, erklärt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber. „Manche Molkereiunternehmen unternehmen wirklich alles kurzfristig Mögliche und nehmen die Milch zumindest ab. Aber es gibt auch die anderen, die die Notsituation der Milchviehhalter entweder nicht ernstnehmen oder sogar nutzen, um an den Milchviehhaltern, die sich für mehr Wettbewerb im Milchmarkt engagieren, ein Exempel zu statuieren. „Es kann nicht sein, dass man bereits gegebene Zusagen der Milchaufnahme in dieser Zwangslage kurzfristig wieder zurücknimmt“, kritisiert Schaber vehement.


„Um die betroffenen Milchviehbetriebe nicht ebenso wie die B.M.G. in die Insolvenz zu treiben, ist umgehend politisches Handeln notwendig. Es muss sofort ein staatlicher Nothilfefonds eingerichtet werden und mit Überbrückungsgeldern muss Liquidität für die betroffenen Milchviehbetriebe geschaffen werden“, fordert Schaber nachdrücklich. „Gleichermaßen muss die nach § 5 Milch- und Fettgesetz mögliche Zuweisung der Milchabholung an Molkereiunternehmen erfolgen, auch wenn im Moment die dafür nötigen konkreten Zuweisungsgebiete nicht definiert sind. Dies muss im Eilverfahren geändert werden, um auch diese Option schnellstmöglich nutzen zu können. Die aktuelle katastrophale Lage, die viele Milchbetriebe ganz schnell ihre Existenz kosten wird, erfordert sofortige und beherzte Notfallmaßnahmen.“


Krisenmanagement-Konzept soll Marktlage entspannen

Der BDM appelliert an Bundesagrarministerin Julia Klöckner, sich darüber hinaus in Brüssel umgehend für die Erweiterung des Sicherheitsnetzes für den EU-Milchmarkt um zeitlich befristete Mengendisziplinmaßnahmen einzusetzen. Wäre die aktuelle Marktsituation angesichts drückender Milchmengen nicht derart angespannt, könne auch die Milch der betroffenen Milchviehhalter deutlich leichter am Markt untergebracht werden.


Das Milchmarkt-Krisenmanagement-Konzept des BDM und EMB mit dem dreistufigen Herangehen bilde die Grundlage dafür, dass das Marktrisiko nicht derart einseitig auf die Milchviehhalter als schwächstes Glied der Wertschöpfungskette abgewälzt werden könne. In der jetzigen Situation müsse überdies die Entscheidung der EU-Kommission und des EU-Agrarrates, das Interventionsverfahren nach dem Festpreisverfahren auszusetzen, sofort zurückgenommen werden.


„In dieser prekären Situation muss alles, was möglich ist, getan werden, um die Milchviehhalter zu unterstützen“, erklärt Schaber, „und vor allem muss wirklich schnell und unbürokratisch gehandelt werden!“

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