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BDM fordert weitere Maßnahmen nach B.M.G.-Pleite

Nach dem Aus der Berliner Milcheinfuhrgesellschaft B.M.G. lobt der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) die konstruktive Soforthilfe der Politik, fordert aber ein weiteres Maßnahmenbündel.

Lesezeit: 3 Minuten

„Wir sind sehr erfreut, dass wir sowohl auf Ebene des Bundesministeriums als auch im engen Austausch mit den Länderministerien in NRW und Hessen auf offene Ohren stoßen und ganz schnell und konstruktiv dafür gesorgt wurde, dass auch die Milch der Lieferanten, die zunächst keine neuen Abnehmer fanden, zumindest vorübergehend bei Molkereien untergebracht werden konnte“, erklärt BDM-Vorsitzender Romuald Schaber nach der Pleite der Berliner Milcheinfuhrgesellschaft B.M.G. und sagt weiter: „Bundesministerin Julia Klöckner und die Länderministerinnen Christina Schulze-Föcking in Nordrhein-Westfalen und Priska Hinz in Hessen zeigen hier Bewusstsein für die Nöte der Milchviehhalter und großes persönliches Engagement, wenn es darum geht, auch noch die letzten Einzelfälle, die noch keine Abnehmer haben, unterzubringen. Wir bedanken uns auch bei unseren Landesteams und vielen Mitgliedern, die sich im Hintergrund intensiv engagieren und sich mit betroffenen Milcherzeugergemeinschaften, mit einigen konstruktiven Molkereien und engagierten Politikern über alle Parteigrenzen hinweg austauschen, um schnelle und unbürokratische Hilfen für die betroffenen Milchviehhalter zu ermöglichen.“

 

„Allerdings dürfen wir mit dem Erreichten nicht zufrieden zu sein“, betont Schaber. „Die eigentliche Aufgabe liegt noch vor uns. Wir dürfen nicht vergessen, dass die Milch der B.M.G., die jetzt notdürftig bei anderen Molkereien untergebracht wurde, dort angesichts einer angespannten Milchmarktsituation zum Teil gar nicht gebraucht wird und entsprechend nur zu niedrigsten Preisen und nur kurzfristig angenommen wird – was auch der Hauptgrund für die Insolvenz der B.M.G. sein dürfte.“

 

Der wirtschaftliche Schaden für die Milchviehhalter sei enorm: In vielen Fällen würden die ehemaligen B.M.G.-Lieferanten derzeit einen Milchpreis erhalten, der noch unter dem Spotmarkt-Niveau liege, weil sie auch für die Transportkosten noch selbst aufkommen müssten. Ersten BDM-Einschätzungen zufolge dürften sich die zu erwartenden Einnahmeverluste für die ehemaligen B.M.G.-Lieferanten auf insgesamt mindestens rund 60 Mio. Euro beziffern lassen – Tendenz steigend, wenn man davon ausgehe, dass auch nach vier Wochen die Milchpreisunterschiede zum Bundesschnitt deutlich sein dürften.

 

Nach Ansicht des BDM braucht es jetzt ein ganzes Maßnahmenbündel, um die Situation für alle Milchviehhalter befriedigend zu lösen. Neben schnellen finanziellen Soforthilfen für die Betroffenen ist vor allem auch eine schnellstmögliche Entlastung des Milchmarktes von drückenden Milchmengen nötig. Dafür müsse die Entscheidung der EU-Kommission und des EU-Agrarrates, das Interventionsverfahren nach dem Festpreisverfahren auszusetzen, sofort zurückgenommen werden und das EU-Sicherheitsnetz um befristete Mengendisziplinmaßnahmen erweitert werden.

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