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BDM und Molkereien zanken über Markteinschätzung

Stinksauer sind einige Molkeristen über ein Interview von Hans Foldenauer mit der Deutschen Presseagentur, in dem er die nächste Milch-Krise auf die Branche zukommen sieht. Gegenüber top agrar kontert der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter.

Lesezeit: 3 Minuten

Stinksauer sind einige Molkeristen über ein Interview von Hans Foldenauer mit der Deutschen Presseagentur, in dem er die nächste Milch-Krise auf die Branche zukommen sieht. Gegenüber top agrar kontert der Sprecher des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter.

 

Nach gestiegenen Preisen für Milch und Butter hält der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) bald wieder fallende Preise für Milchprodukte im Supermarktregal für möglich. Die Bauern sehen die derzeitige Entwicklung mit Sorge. Die Verhandlungsrunde über neue Halbjahresverträge zwischen den einzelnen Molkereien und den Lebensmittelhändlern laufe aktuell vor dem Hintergrund einer spürbar gestiegenen Milchmenge, zitierte beispielsweise das „Handelsblatt“ am Montag dieser Woche den Verbandssprecher Hans Foldenauer. Eine gestiegene Milchmenge drückt erfahrungsgemäß die Preise. Auch fallende Preise auf breiter Front um bis zu 20 % an den Warenterminbörsen zeigten in diese Richtung, erläuterte er weiter. „Ich sehe das mit großer Sorge. Meines Erachtens steuern wir sehendes Auges auf die nächste Milchmarktkrise zu“, betonte Foldenauer.

 

Diese Aussagen brachten einige Molkerei-Manager auf die Palme. „Er schadet den Bauern! Dieser Schaden kann in die Millionen gehen. Der BDM lebt von der Krise und redet diese auch noch in einer nie dagewesenen Form herbei. So etwas hat es in den vergangenen Jahrzehnten noch nicht gegeben“, tobt der Geschäftsführer einer süddeutschen Molkereigenossenschaft und wütet weiter: „Die Branche ist in Verhandlungen und wird aus den eigenen Reihen in einer derart verwerflichen Art torpediert. Das gibt es in keiner anderen Branche, in keiner.“


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Auch der Verband der Milcherzeuger Bayern (VMB) übt in seinem newsletter von Freitag deutliche Kritik am Inhalt und Zeitpunkt des Interviews des BDM-Sprechers.

 

top agrar hat bei Hans Foldenauer nachgehakt und ihn mit den Vorwürfen konfrontiert.

 

Für wie sinnvoll halten Sie es, während laufender Verhandlungen Markteinschätzungen bzw. Prognosen über die Verhandlungsergebnisse zu geben?

Foldenauer: Wir haben nicht von uns aus die Initiative ergriffen, ausgelöst wurde das Medieninteresse durch Meldungen anderer Veröffentlichungen, die nicht dem BDM zuzuschreiben sind. Unsere Haltung ist, dass Medienanfragen entsprechend realer Grundlagen beantwortet werden müssen, Medien was vorzumachen bzw. seriösen Medienanfragen einfach auszuweichen, wäre nicht sinnvoll und kontraproduktiv. Im Übrigen, glaubt denn wirklich noch jemand, dass die Einkäufer, die die laufenden Verhandlungen führen, nicht in der Lage sind, sich selbst ein Bild vom realen Marktverlauf zu machen?  

 

Was sagen Sie zu dem Vorwurf, dass Ihre Aussagen dem Handel während der laufenden Verhandlungen in die Karten spielen und dieser jetzt einfacher niedrigere Preise durchsetzen kann?

Foldenauer: Das halte ich für komplett abwegig, wie schon in der vorhergehenden Antwort dargelegt, wissen die Einkäufer sehr wohl über die Situation im Milchmarkt Bescheid, sehr oft viel besser als so manche Verbands- und Molkereivertreter, die es eigentlich auch wissen müssten, aber gerne in einer eigenen Traumwelt leben. Der Vorwurf der Molkereien entbehrt jeder Grundlage und ist der Versuch, vom eigenen Unvermögen abzulenken, das ist jedoch nicht neu für uns.

 

Was sagen Sie zum Vorwurf, dass der BDM von der Milch-Krise lebe und deshalb eine Krise herbeirede?

Foldenauer: Mir persönlich, und allen engagierten BDM-MilchviehalterInnen, wäre nichts lieber, als dass es zu keinen Milchkrisen mehr kommt. Wir bezahlen mit unseren Milchviehbetrieben nämlich, ganz im Gegenteil zu denen, die uns den Vorwurf, wir würden von der Krise leben, persönlich die Zeche dafür. Der Vorwurf der Molkereivertreter bzw. auch der Vertreter einiger anderer Verbände, die diesen Vorwurf auch immer wieder verwenden, ist abstrus.

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