Karsten Schmal, Milchbauernpräsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), traf sich mit Vertretern der deutschen Erzeugergemeinschaften im bayerischen Herrieden. Sein Fazit nach dem Treffen: „Die Position der Landwirte in der Lebensmittelkette muss weiter gestärkt werden. Erzeugergemeinschaften bieten aber schon heute die Möglichkeit, einen spürbaren Mehrwert für die Milcherzeuger zu erzielen. Deshalb wollen wir daran arbeiten, die politischen Rahmenbedingungen für starke Milcherzeugergemeinschaften (MEG) zu erhalten und auszubauen.“

 

Die vorhandenen marktordnungs- und wettbewerbsrechtlichen Möglichkeiten für Erzeugerorganisationen müssen zukünftig erhalten werden. Das machten Vertreter der Milcherzeugergemeinschaften gegenüber dem DBV deutlich. Eine bessere Verhandlungsposition innerhalb der Wertschöpfungskette erfordere, dass die bisherige Größenbeschränkung von Erzeugerorganisationen gelockert wird.

 

Schmal urteilte: „Angesichts der voranschreitenden Marktkonzentration bei den Marktpartnern sollte diese Beschränkung nach oben angepasst werden. Insbesondere die Vertreter der Bayern MeG haben in dem Gespräch die Notwendigkeit der Anpassung aufgezeigt.“

 

Die Milcherzeugergemeinschaften müssen ihre Strukturen schlagkräftiger machen, schreibt der DBV. Noch würden die deutschen Milcherzeugergemeinschaften nicht alle Möglichkeiten ausschöpfen, um gegenüber privaten Molkereien als starker Verhandlungspartner aufzutreten. Die Angebotsbündelung durch eine Milcherzeugergemeinschaft sei weiterhin verteilt auf eine Vielzahl vergleichsweise kleiner Erzeugerorganisationen. 

 

Diskutiert wurde in Herrieden ebenfalls, wie die Erzeugergemeinschaften Lieferbeziehungen gestalten und wie die Chancen für einen anerkannten Branchenverband stehen. Alle waren sich einig, dass die Lieferbeziehungen zwischen Milchbauern und ihren Abnehmern marktgerechter und moderner gestaltet werden müssen. Der DBV begrüße die Unterstützung der Milcherzeugergemeinschaften, einen anerkannten Branchenverband in Deutschland zu etablieren.