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Dürre2018 plagt Rinderhalter

Seit April kaum Niederschlag und überdurchschnittliche Temperaturen – die Lage auf vielen rinderhaltenden Betrieben ist angespannt. Schon im April lagen die Temperaturen in ganz Deutschland um 2 bis 5 °C über dem 30-jährigen Mittel.

Lesezeit: 3 Minuten

Seit April kaum Niederschlag und überdurchschnittliche Temperaturen – die Lage auf vielen rinderhaltenden Betrieben ist angespannt. Schon im April lagen die Temperaturen in ganz Deutschland um 2 bis 5 °C über dem 30-jährigen Mittel (1981 – 2010). Zugleich war der Niederschlag mit 0 bis 50 mm unterdurchschnittlich. Im Mai und Juni blieb der Regen häufig ganz aus: Viele Regionen im Norden und Osten erhielten im Mai und Juni nur 10 bis 50 % der Niederschläge, die dort im langjährigen Mittel üblich sind. Insgesamt fiel der Niederschlag kleinräumlich sehr unterschiedlich.


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Futtersituation angespannt


Für Schleswig-Holstein schätzt Milchviehberater Heiner Röh vom VRS Schleswig die Erträge aus dem ersten und zweiten Grasschnitt 20 bis 30 % geringer als üblich ein. Der dritte Schnitt werde wohl ganz ausfallen. Die Qualität und Menge der Maisernte hänge davon ab, ob Ende Juli noch Regen fällt. Auf vielen Flächen leide der Mais auch durch die Bodenverdichtung im nassen Herbst 2017.


Dr. Michael Wendt vom Beratungsunternehmen Koesling-Anderson betreut Rinderhalter in Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen. Im Mai und Juni fiel dort in vielen Teilen kein Niederschlag. Nachdem der erste Grasschnitt einigermaßen gute Erträge brachte, fiel der zweite Schnitt fast vollständig aus. Beim Mais rechnet Dr. Wendt in allen ostdeutschen Bundesländern im Mittel mit Ertragseinbußen von 10 bis 20 %. Besonders in Brandenburg stehen die Bestände extrem unterschiedlich.

Brandenburg hat häufig mit starker Sommertrockenheit zu kämpfen. Deshalb haben viele Landwirte noch größere Futtervorräte. Das sieht in Mecklenburg-Vorpommern ganz anders aus. Dort erhielt z. B. die RinderAllianz einzelne Anfragen von Landwirten, die Rinder verkaufen wollen.


Gesamtes Stroh ernten


Dr. Wendt rät allen Betrieben, das gesamte Stroh zu bergen, um Jungvieh und Trockensteher mit einer strohbetonten Ration füttern zu können. Jeder Betrieb sollte außerdem die Erntemengen schätzen und Futterpläne erstellen.


Auch in Bayern ist die Trockenheit kleinräumlich sehr unterschiedlich. „Wir hatten teils Starkregen mit Hagel und Überschwemmungen, während es wenige Kilometer weiter trocken blieb“, sagt Dr. Joachim Eder von der Landesanstalt für Landwirtschaft. Dort, wo Hagel die Bestände zerstört hat, wurde der Mais schon geerntet. In anderen Regionen mit ausreichend Niederschlägen, werde es Rekorderträge geben.


Als Notfallmaßnahme ist es in den fünf ostdeutschen Bundesländern sowie Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Teilen von Bayern, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz erlaubt, ökologische Vorrangflächen unter bestimmten Bedingungen zur Futtergewinnung zu nutzen. Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner will Ende Juli mit Vertretern der Bundesländer über das Ausmaß der Verluste sprechen. Hilfsmaßnahmen bei Extremwetterereignissen sind Ländersache. Klöckner ließ offen, ob nationale Maßnahmen möglich sind.

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