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EU-Analyse zum Milchmarkt

Eine umfassende Marktanalyse des Milchmarkts für das Jahr 2017 war das Thema auf der 24. Sitzung des Wirtschaftsausschusses vom Milk Market Observatory (MMO). Hier sind die Beobachtungen und Berichte aus der Originalmeldung des MMO übersetzt.

Lesezeit: 4 Minuten

Eine umfassende Marktanalyse des Milchmarkts für das Jahr 2017 war das Thema auf der 24. Sitzung des Wirtschaftsausschusses vom Milk Market Observatory (MMO). Hier sind die Beobachtungen und Berichte aus der Originalmeldung des MMO übersetzt:



·Die Milchanlieferungen in der europäischen Union (EU) stiegen im September 2017 um 440.000 t an. Der Gesamtanstieg von Januar bis September beläuft sich aber nur auf 0,4%. Der Anstieg fand besonders in Deutschland, Frankreich und Irland statt. Nur sieben EU-Mitgliedstaaten hatten im September eine moderat rückläufige Produktion. Die Produktion von Magermilchpulver und Butter sank um 6,1% bzw. 3,5%. Die Käseproduktion in der EU wuchs um 90.000 t im Jahr 2017 an.

 

·Der Durchschnittspreis für Milch in der EU stieg im September 2017 auf 36,7 Cent/kg an. Das ist höher als der Durschnitt der letzten fünf Jahre im September und der beste Preis nach September 2013 laut Unterlagen des MMO. Schätzungen der Experten zufolge stabilisiert sich der Preis im Oktober. Vergleichszahlen für die Bruttomarge der Milchproduktion zeigen auf, dass sich der Markt seit dem dritten Quartal 2016 durch steigende Preise und geringe Produktionskosten erholt hat.

 

·Alle Preise für EU-Milchprodukte sind über ihren mehrjährigen Vergleichswerten. Eine Ausnahme davon sind Magermilchpulver und Molkepulver. Die Butterpreise haben schlagartig ihr Rekordhoch korrigiert und stabilisieren sich bei 530 Euro/100kg. Die Preise für Magermilchpulver sind niedriger als ihr Interventionspreis (152 Euro/100kg), aber immer noch 14% höher als in den USA. Von kleinen Schwankungen abgesehen blieb das €/$-Währungsverhältnis gleich. Das heißt, eine Wertsteigerung der Währung von 12% bleibt 2017 erhalten.

 

·Die Interventionsbestände lagern 363.000 t Magermilchpulver. Die Menge steigt aber noch um 22.000 t – so viel wie im September eingekauft wurde.

 

·Die Bewertung, basierend auf den Restbeständen (Produktion + Importe – Verzehr – Exporte), der EU-Lagerbestände zeigt ungewöhnlich knappe Mengen in privaten Lagerbeständen. Bei einer guten Export-Nachfrage sollte es möglich sein, dass öffentliche Bestände frei gegeben werden. Die Butterbestände bleiben weiterhin knapp. Im Bezug auf die Nachfrage liegen die Käsebestände auf einem normalen Niveau.

 

·Die weltweite Milchproduktion ist von Januar bis September 2017 um 1,6% gewachsen. Allein seit Mai stieg die Produktion um rund 2%. Seit September ist die EU führend im Wachstum. Die USA hingegen hat ein stetiges Wachstum, auch wenn dieses im Herbst niedriger ausfällt. Die Milchmenge in Neuseeland erholte sich im Spitzenmonat Oktober. Mit einem durchschnittlichen Nachfrage-Wachstum von 1,5% wird die Markt-Situation zunehmend instabil.

 

·Globale Exporte sind in diesem Jahr gewachsen (um +6% in Milch-Äquivalent), liegen aber seit August unter den Werten von 2016 und 2015. Asien bleibt das Land mit der größten Nachfrage. Auch die Nachfrage in China war höher als erwartet, obwohl die eigene Produktion angestiegen ist.  Die Gastronomie in den USA sorgt für einen stetigen Import von Käse und Butter. Die Verfügbarkeit von Magermilchpulver in öffentlichen Interventionslagern bedingte den spekulativen EU-Export im September. Weitere Entwicklungen werden im restlichen Jahr erwartet. Die hohen Preise in den letzten zwei Jahren haben den Export von Käse aus der EU beeinflusst. Der Handel mit Butter geht durch die hohen Preise und eine geringe Verfügbarkeit zurück. Dennoch gibt es immer noch höhere Ausfuhren in die USA, den Iran, China und in die Vereinigten Arabischen Emirate.

 

·Der strukturelle Rückgang beim Verzehr von Trinkmilch setzt sich fort. Die Menge und Preise für Butter dieses Jahr führten zu Knappheiten, aber von einem Mangel zu sprechen, ist überzogen. Käse hat von allen Molkereiprodukten das beste Jahr hinter sich.

 

·Die Kommission hat allgemeine Zahlen zum Produktionsjahr 2016 präsentiert. Von den 168 Millionen Tonnen Milch in der Milchproduktion sind 163 Millionen Tonnen Kuhmilch. Zieht man den Hof-Bedarf, direkte Verkäufe, Fütterungsmilch und Verluste ab, bleibt noch eine Liefermenge von 153 Millionen Tonnen übrig. Die Mitgliedstaaten der EU aus 2004, 2007 und 2013 (EU-N13) erhöhten ihre Anlieferung bei geringerer Produktion.

 

·Die weltweit steigende Milchproduktion sorgt für eine negative Grundstimmung am Markt. Die Nachfrage bleibt hoch, wird aber vom Angebot überrollt. Lösungen zur Korrektur des Ungleichgewichts und der Vermeidung von Einlagerung sind nötig.

 

Am 28.11.2017 informierten sich Experten aus allen Produktionsteilen der Milchverarbeitung über die aktuelle Lage: CEJA (Junglandwirte), COGECA (Genossenschaften und Produzenten), ECVC mit Campesina (Landwirten), EDA (Molkerei-Industrie), Eucolait (Milchhandel), und Eurocommerce (Einzelhandel). Das EMB (European Milch Board) nahm nicht teil.

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