Die Europäische Vereinigung der Fleckviehzüchter(EVF) hat sich zum 31. Europäischen Kongress in der Schweiz getroffen. Da die Schweizer Rasse Simmentaler-Fleckvieh als Ursprung des Fleckviehs gilt, lautete auch das Motto des EVF-Kongresses „back to the roots“. Die Veranstalter rundeten den Kongress daher mit der Simmentaler-Reinzucht-Ausstellung ab.
Die Rasse Fleckvieh gewinnt weltweit, insbesondere als Doppelnutzungs-Rasse, an Bedeutung. Der Präsident der EVF, Josef Kucera, wies jedoch darauf hin, dass die Gewichtung der Einzelzuchtwerte im Gesamtzuchtwert länderspezifisch schwankt. So wird der Zuchtwert für Fleisch mit einem Anteil von 5 bis 30%, Milch mit 35 bis 45% und das Exterieur von 0 bis 20% gewichtet. Der EVF-Ausschuss will deshalb jetzt über die Definition eines einheitlichen Zuchtzieles diskutieren.
Fitness-Merkmale sind für Fleckvieh-Züchter in Deutschland und Österreich wichtig. Doch die genomische Zuchtwertschätzung von Gesundheitsmerkmalen ist zurzeit nicht möglich. Das machte Hermann Schwarzenbach von der Zucht-Data in Wien deutlich. Eine Chance könnte ein neues Schätzungs-Verfahren sein. Hierzu seien allerdings direkte Leistungskontrollen einzelner Gesundheitsmerkmale notwendig.
Auf der 8. Schweizerischen Ausstellung der Original Simmentaler in Thun waren Stephan und Jonathan Perreten deutliche Gewinner: Sie gewannen mit Herzog Petra den Miss Thun Titel, mit Fabian Calanda den Titel der jungen Kühe und auch den Züchtercup am Samstag Abend.
Auch auf der Swiss-Open, der nationalen Eliteschau für Fleischrinder, die ebenfalls im Rahmen des Kongresses stattfand, konnte die Rasse Simmental überzeugen: Mister Swissopen wurde der zweijährige Simmental-Stier Ftc-Crosby von Felix Tobler aus Chapelle.
Als reinrassiges Simmentaler-Fleckvieh (Rasse-Code 60) gelten Tiere, die über drei Generation in der Schweiz rein gezüchtet wurden. Sie sollen sich den Züchtern zufolge durch ihre Anpassungsfähigkeit und ein für die Käseproduktion günstiges Kappa-Kasein-Muster aus. Die Population ist mit 25.000 eingetragenen Herdbuchtieren vergleichsweise klein.
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