In Frankreich hat der Absatz von Milch und Milcherzeugnissen im vergangenen Jahr zugelegt. Mit den Verkäufen von Milch und Milchprodukten erzielten Unternehmen mit 20 und mehr Angestellten im Jahr 2017 Einnahmen in Höhe von 21,01 Mrd. € vor Steuern und damit 6,3 % mehr als im Vorjahr. Das berichtete der Statistische Dienst beim Pariser Landwirtschaftsministerium (Agreste) in seiner jüngsten jährlichen Milchmarkterhebung.
Den wertmäßig größten Anteil daran hatten die Erlöse von Weich-, Schnitt- und Hartkäsen. Durch den Verkauf von 1,24 Mio. t wurden 6,70 Mrd. € erwirtschaftet und damit 4,5 % mehr als 2016. Die Absätze bei Butter stiegen mit 17,4 % auf 1,65 Mrd. € noch deutlicher. Dabei wurden 346.952 t vermarktet.
Voll- und fettarme Milch waren hingegen weniger gefragt. Das Volumen ging um 3,7 % auf 3,97 Mrd. l zurück. Gleichzeitig nahmen die betreffenden Umsätze aber aufgrund höherer Preise um 1,6 % auf 2,16 Mrd. € zu. Die französischen Milchbauern lieferten im vergangenen Jahr insgesamt 23,91 Mrd. l Rohmilch an die verarbeitenden Unternehmen. Das waren 0,2 % mehr als im Vorjahr.
2017 wirtschafteten in Frankreich noch 56.984 Milchviehhalter. Schwerpunkte der Produktion sind die Regionen Bretagne und Auvergne-Rhône-Alpes, in denen 11.296 beziehungsweise 9.338 Betriebe Milch erzeugten. Im kräftigen Wachstum begriffen ist das Biosegment: Die 2.674 französischen Biomilchbauern produzierten 630,38 Mio. l und damit 11,7 % mehr als im Vorjahr.
Mehr Hartkäse produziert
Die Molkereien setzten im vergangenen Jahr insgesamt 3,27 Mrd. l Trinkmilch ab. Das waren 2,6 % weniger als im Vorjahr. Davon entfielen 354,19 Mio. l auf Vollmilch und 2,6 Mrd. l auf fettarme Ware. In der Milchverarbeitung wurde in erster Linie Käse hergestellt. 2017 erzeugten 503 Betriebe 1,74 Mio. t davon, was gegenüber 2016 eine Abnahme um 0,3 % bedeutete. Mit 618.448 t entfiel mehr als ein Drittel der Käseerzeugung auf Frischkäse. Die Weichkäseproduktion belief sich auf 408.277 t. Die Produktion von Schnittkäse lag bei 246.761 t und die von Hartkäsen bei 338.661 t. Sie war zugleich die einzige, die nicht rückläufig war, sondern um 3,1 % ausgeweitet wurde.
Butterproduktion rückläufig
Aus Rahm wurden in Frankreich im vergangenen Kalenderjahr insgesamt 449.883 t Crème fraîche und Schlagsahne hergestellt. Das entspricht einem Plus von 3,5 %. Deutlich stärker legte die Produktion naturbelassener Joghurts zu, nämlich um 10,1 % auf 452.353 t. Leicht rückläufig war die Menge dagegen bei den aromatisierten Joghurts. Hiervon wurden 977.995 t und damit 0,6 % weniger als im Vorjahr erzeugt. Ebenfalls zurückgefahren wurde die Produktion von Butter. Im vergangenen Jahr wurden davon 350.490 t erzeugt, was einem Minus von 3,7 % entspricht. Mit 5,5 % fiel der Rückgang beim Milchpulver noch etwas deutlicher aus. Die erzeugte Menge lag bei 278.164 t. Gesteigert wurde dagegen die Erzeugung von Molkepulver, und zwar um 4,7 % auf 565.852 t.
Mehr Ziegen- als Schafsmilch
Neben Rindern halten Landwirte in Frankreich auch verstärkt Schafe und Ziegen zur Milch- und Käseerzeugung. Im Jahr 2017 wurden den Molkereien laut der Erhebung von Agreste insgesamt 470,28 Mio. l Ziegenmilch und 286,08 Mio. l Schafsmilch angeliefert. In der Ziegenhaltung waren landesweit 2.485 Betriebe tätig, während 3.345 Betriebe Schafe zur Milcherzeugung hielten. Beim Käse liegen die Ziegen ebenfalls vorne, aus ihrer Milch wurden im vergangenen Jahr insgesamt 103.344 t erzeugt. Die Produktion von Schafskäse belief sich dagegen auf lediglich 63.487 t.