Konsequent nur 40 Stunden pro Woche und nur an jedem dritten Wochenende Dienst. Wie sich das mithilfe der Digitalisierung umsetzen lässt, zeigte Andrea Rahn-Farr auf den DLG-Unternehmertagen in Kassel. Der Arbeitskreis Milchviehhaltung befasste sich außerdem mit der Thematik der Schlagkraft in der Grobfutterernte.
Konsequent nur 40 Stunden pro Woche und nur an jedem dritten Wochenende Dienst. Wie sich das mithilfe der Digitalisierung umsetzen lässt, zeigte Andrea Rahn-Farr auf den DLG-Unternehmertagen in Kassel. Der Arbeitskreis Milchviehhaltung befasste sich außerdem mit der Thematik der Schlagkraft in der Grobfutterernte.
Andrea Rahn-Farr hält zusammen mit ihrem Mann 430 Kühe in Büdingen (Hessen). Im Jahr 2016 haben sie einen neuen Kuhstall gebaut und dabei auf automatische und digitale Systeme gesetzt. Der Stall sollte sowohl Tier-, als auch Menschenwohl garantieren. „Denn das Team ist der größte Schatz des Betriebes“, sagte Rahn-Farr. Die Arbeit soll effektiv, effizient und leicht sein. Die Mitarbeiter sind in Teams mit festen Arbeitsprotokollen eingeteilt. Klauenpflege und Tierarztbetreuung sind wöchentlich fest eingeplant. Der Freitag steht für „nicht planbare“ Arbeit zur Verfügung. Die Angestellten haben konsequent eine 40-Stunden-Woche und nur an jedem dritten Wochenende Dienst. Rahn-Farr ist überzeugt: „Das motiviert die Mitarbeiter, denn Freizeit ist das neue Geld!“
Sieben Roboterboxen melken die Kühe, ein Futterband transportiert und verteilt das Futter in den Krippen. Jede Kuh besitzt einen Sensor, der Aktivität, Position und Fressverhalten der Kühe ermittelt. Durch dieses hohe Maß an Digitalisierung konnte die Milcherzeugerin ihr Herdenmanagement rigoros verbessern. Alle anfallenden Daten landen automatisch im Managementprogramm. Die Daten der regelmäßigen Bestandsbesuche des Tierarztes und des Klauenpflegers muss sie manuell eingeben, Datenpflege ist das A&O. Bei Problemen mit einzelnen Kühen, zum Beispiel bei stark eingeschränkter Aktivität der Kuh, schickt das Programm sofort eine Meldung auf die Smartphones der Mitarbeiter, die dann nach der Kuh schauen. „Die Technik vereinfacht die Arbeit im Kuhstall, sie kann sie uns aber nicht abnehmen und sie ersetzt auch nicht das Auge des Herrn“, so die Herdenmanagerin. Der Schwachpunkt des Systems ist dabei sie selbst. Bei der Milchviehhalterin laufen alle Stricke zusammen, es wäre ein Problem, wenn sie ausfiele.
Der Arbeitskreis Milchviehhaltung diskutierte die Schlagkraft in der Grobfutterernte. Kathrin Hein vom Milchberatungsdienst Buchen im Odenwald gab einen Einblick in die Kosten in der kleinstrukturierten Region mit Flächengrößen von etwa einem Hektar. „Je kleiner die Flächenstruktur, desto höher sind die Kosten für das Grundfutter“, so die Beraterin. Aber durch Maschinenkooperationen lasse sich dieser Nachteil wieder ausgleichen. Der Lohnunternehmer und Milchviehhalter Reinhard Bürger-Grebe aus Korbach (Hessen) berichtete über die Entwicklung seiner Betriebe. Er besitzt mittlerweile zwei Häckselketten. Allerdings sei häufig nicht die Technik das Problem, sondern die Logistik beim Festfahren. Über die effiziente Nutzung von Grünland sprach Stefan Thurner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising (Bayern). Nach seiner Meinung müssen Landwirte die Erträge der Grünlandflächen besser erfassen, um diese angepasst nutzen zu können. Er plädierte für eine heterogenere Nutzung der Grünlandflächen. Gute Wiesen sollten weiterhin intensiv bewirtschaftet werden, während ertragsschwache Standort eher extensiver behandelt werden. Dadurch sinken auch die Kosten der Grobfutterernte.
Das Fazit der Podiumsdiskussion: Eine konsequente Planung der Ernte, Maschinenkooperationen und eine gute Absprache mit dem Lohnunternehmer haben das Potential die Kosten zu senken und die Arbeitsqualität zu erhalten.
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Konsequent nur 40 Stunden pro Woche und nur an jedem dritten Wochenende Dienst. Wie sich das mithilfe der Digitalisierung umsetzen lässt, zeigte Andrea Rahn-Farr auf den DLG-Unternehmertagen in Kassel. Der Arbeitskreis Milchviehhaltung befasste sich außerdem mit der Thematik der Schlagkraft in der Grobfutterernte.
Andrea Rahn-Farr hält zusammen mit ihrem Mann 430 Kühe in Büdingen (Hessen). Im Jahr 2016 haben sie einen neuen Kuhstall gebaut und dabei auf automatische und digitale Systeme gesetzt. Der Stall sollte sowohl Tier-, als auch Menschenwohl garantieren. „Denn das Team ist der größte Schatz des Betriebes“, sagte Rahn-Farr. Die Arbeit soll effektiv, effizient und leicht sein. Die Mitarbeiter sind in Teams mit festen Arbeitsprotokollen eingeteilt. Klauenpflege und Tierarztbetreuung sind wöchentlich fest eingeplant. Der Freitag steht für „nicht planbare“ Arbeit zur Verfügung. Die Angestellten haben konsequent eine 40-Stunden-Woche und nur an jedem dritten Wochenende Dienst. Rahn-Farr ist überzeugt: „Das motiviert die Mitarbeiter, denn Freizeit ist das neue Geld!“
Sieben Roboterboxen melken die Kühe, ein Futterband transportiert und verteilt das Futter in den Krippen. Jede Kuh besitzt einen Sensor, der Aktivität, Position und Fressverhalten der Kühe ermittelt. Durch dieses hohe Maß an Digitalisierung konnte die Milcherzeugerin ihr Herdenmanagement rigoros verbessern. Alle anfallenden Daten landen automatisch im Managementprogramm. Die Daten der regelmäßigen Bestandsbesuche des Tierarztes und des Klauenpflegers muss sie manuell eingeben, Datenpflege ist das A&O. Bei Problemen mit einzelnen Kühen, zum Beispiel bei stark eingeschränkter Aktivität der Kuh, schickt das Programm sofort eine Meldung auf die Smartphones der Mitarbeiter, die dann nach der Kuh schauen. „Die Technik vereinfacht die Arbeit im Kuhstall, sie kann sie uns aber nicht abnehmen und sie ersetzt auch nicht das Auge des Herrn“, so die Herdenmanagerin. Der Schwachpunkt des Systems ist dabei sie selbst. Bei der Milchviehhalterin laufen alle Stricke zusammen, es wäre ein Problem, wenn sie ausfiele.
Der Arbeitskreis Milchviehhaltung diskutierte die Schlagkraft in der Grobfutterernte. Kathrin Hein vom Milchberatungsdienst Buchen im Odenwald gab einen Einblick in die Kosten in der kleinstrukturierten Region mit Flächengrößen von etwa einem Hektar. „Je kleiner die Flächenstruktur, desto höher sind die Kosten für das Grundfutter“, so die Beraterin. Aber durch Maschinenkooperationen lasse sich dieser Nachteil wieder ausgleichen. Der Lohnunternehmer und Milchviehhalter Reinhard Bürger-Grebe aus Korbach (Hessen) berichtete über die Entwicklung seiner Betriebe. Er besitzt mittlerweile zwei Häckselketten. Allerdings sei häufig nicht die Technik das Problem, sondern die Logistik beim Festfahren. Über die effiziente Nutzung von Grünland sprach Stefan Thurner von der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft in Freising (Bayern). Nach seiner Meinung müssen Landwirte die Erträge der Grünlandflächen besser erfassen, um diese angepasst nutzen zu können. Er plädierte für eine heterogenere Nutzung der Grünlandflächen. Gute Wiesen sollten weiterhin intensiv bewirtschaftet werden, während ertragsschwache Standort eher extensiver behandelt werden. Dadurch sinken auch die Kosten der Grobfutterernte.
Das Fazit der Podiumsdiskussion: Eine konsequente Planung der Ernte, Maschinenkooperationen und eine gute Absprache mit dem Lohnunternehmer haben das Potential die Kosten zu senken und die Arbeitsqualität zu erhalten.