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Fresser: Fleckvieh gegen Braunvieh

Die neusten Ergebnisse der Fütterungsversuche aus der Landesversuchsanstalt Bayern in Grub präsentierte Dr. Thomas Ettle auf der Bewital Fressertagung vor 70 Praktikern in Ibbenbüren am 14.11.2017. Er verglich in einem Versuch eine Gruppe von männlichen Fleckviehtieren mit einer Gruppe von männlichen Braunviehtieren.

Lesezeit: 3 Minuten

Die neusten Ergebnisse der Fütterungsversuche aus der Landesversuchsanstalt Bayern in Grub präsentierte Dr. Thomas Ettle auf der Bewital Fressertagung vor 70 Praktikern in Ibbenbüren am 14.11.2017. Er verglich in einem Versuch eine Gruppe von männlichen Fleckviehtieren mit einer Gruppe von männlichen Braunviehtieren.

 

In Bayern ziehen Tierhalter hauptsächlich Fleckvieh als Fresser auf. Die Nachzucht beim Braunvieh verkaufen sie hauptsächlich in andere Bundesländer. Für Dr. Ettle stellte sich deshalb die Frage, ob sich das Braunvieh grundsätzlich schlechter für die Aufzucht eignet als das Fleckvieh.



Das zeigte sich in dem Versuch aber nicht: Die Braunviehtiere erreichten ein hohes Zuwachsniveau von circa 1200g/Tag. Allerdings haben die Fleckviehkälber etwa 100g mehr Zuwachs pro Tag. Das deckt sich mit der erhöhten Grundfutteraufnahme der Fleckvieh-Kälber. Dadurch waren die Fleckvieh-Tiere am Ende des Versuchs auch im Durchschnitt mit 208 kg rund 10 kg schwerer als die Braunvieh-Tiere. Schon zu Anfang des Versuchs bestachen die Fleckvieh-Kälber mit einem circa 6 kg höherem Eingangsgewicht von durchschnittlich 83 kg.

 

Spannend sind auch die ökonomischen Aspekte: Die Futterkosten für beide Rassen liegen etwa gleich, wobei das Braunvieh etwas weniger Grundfutter frisst und somit weniger Kosten verursacht.

 

Braunviehkälber kann man zudem günstiger einkaufen, sie kosteten in den letzten Jahren in Bayern rund 3 Euro/kg Lebendgewicht (netto). Fleckviehkälber kosteten hingegen schon 5,40 Euro/kg Lebendgewicht (netto).

 

Dr. Ettle hat zusätzlich die Kosten pro Tier für die Aufzucht aus aktuellen Zahlen aus Bayern berechnet: Für das Braunvieh kommt er auf 409 Euro, für das Fleckvieh auf 673 Euro. Im Durchschnitt kann der Tierhalter das Braunvieh für 606 Euro verkaufen, das macht einen Gewinn von 197 Euro. Das Fleckvieh erzielt einen Preis von 857 Euro, also einen Gewinn von 184 Euro. Somit hat das Braunvieh hier die Nase vorn.

 

Abhängig sind diese Zahlen natürlich von Faktoren wie dem Preis beim Kälbereinkauf, dem Erlös, der Nachfrage nach Braunvieh-Fressern und den Verlusten bei der Aufzucht.

 

Oftmals bemängeln die Bauern, dass durch Braunvieh das Management steigt: Die Tiere seien schwieriger zum saufen zu bringen und anfälliger. Diese Beobachtungen konnte Dr. Ettle im Versuch nicht feststellen. Für ihn ergaben sich keine gesteigerten Managementprobleme im Vergleich zum Fleckvieh.

 

Bei den Tierverlusten ließ sich in dem Versuch kein Unterschied feststellen. In der Praxis ist das oftmals anders. Für Dr. Ettle ist klar: „Man muss sich die Frage stellen, ob die höheren Verluste vom Tier oder vom Landwirt ausgehen. Hier entscheidet sich die Behandlung oftmals abhängig vom ökonomischen Wert des Tieres.“

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