Die Stillstandmaßnahme des niederländischen Molkereikonzerns FrieslandCampina greift: Sie hat die Milchanlieferung vom 9. bis 31. Januar 2017 um rund 26,5 Mio. kg gesenkt. Überlieferer müssen eine Strafe von über 31 ct/kg bezahlen.
Die Genossenschaft unterstützt die Maßnahmen des niederländischen Milchsektorplanes. Seit dem 9. Januar 2017 kürzt das Unternehmen 90 % des monatlichen Garantiepreises seiner niederländischen Mitglieder bei Überschreitung einer Bezugsmenge. Milcherzeuger, die weniger als die Bezugsmenge liefern, bekommen einen Zuschlag für die im Vergleich zur Bezugsmenge nicht gelieferte Milch.
In den ersten 23 Tagen des Stillstandmaßnahme – also vom 9. bis 31. Januar 2017 – haben 7.880 Milcherzeuger ihre Bezugsmenge unterliefert. In Summe waren das 35,7 Mio. kg weniger Milch.
3.715 Milcherzeuger haben ihre Bezugsmenge dagegen überliefert. Sie haben insgesamt 9,2 Mio. kg Milch mehr geliefert. Dafür müssen sie eine Strafe von 2,9 Mio. € zahlen. Das sind rund 31,5 ct/kg Übermilch. Diese Zahlen aus dem niederländischen Magazin "boerderij" bestätigte Vorstand- und Aufsichtsratmitglied Hans Stöcker "in der Tendenz" gegenüber top agrar.
Die Strafzahlungen der Überliefer bekommen die Unterlieferer als Bonuszahlung. Wie hoch der Bonus genau ausfällt, steht noch nicht fest. "Die Einnahmen stehen fest. Aber es ist noch offen, auf welche Mengen wir die Bonuszahlungen verteilen, weil es kein ganzer Monat war", sagt Stöcker. Das wolle das Unternehmen in den nächsten Tagen klären.