GVO-freie Milch und Flüssigmilch-Kontrakt: Nutzen für die Bauern?
Am zweiten Tag der Kieler Milchtage 2018 ging es unter anderem um Kosten und Erlöse der GVO-freien Milchproduktion sowie der Milchpreis-Absicherung über den neuen Flüssigmilch-Kontrakt an der Börse EEX in Leipzig.
Am zweiten Tag der Kieler Milchtage 2018 ging es unter anderem um Kosten und Erlöse der GVO-freien Milchproduktion sowie der Milchpreis-Absicherung über den neuen Flüssigmilch-Kontrakt an der Börse EEX in Leipzig.
GVO-frei: Im Schnitt 0,5 ct/kg höhere Kosten Eine Kosten- und Erlösanalyse zur GVO-freien Milcherzeugung stellte Johannes Thomsen von der Fachhochschule Kiel vor. Die Zusammenfassung seines Vortrags:
Die Markterfordernisse werden zu einer weitgehenden Umstellung auf GVO-frei in den nächsten Jahren führen
Zuschläge für Milch aus GVO-freier Fütterung werden nur in der Umstellungsphase gezahlt, danach nicht mehr
Aufgrund der höheren Nachfrage werden die Preise für GVO-freie Proteinfuttermittel steigen
Bei durchdachter Umstellung und geringen Soja-Anteilen in der Ausgangsration kommt es zu keinem Leistungseinbruch
Sollte es zu Leistungseinbrüchen kommen, sind diese teuer
Wenn Betriebe umstellen, dann gesamten Betrieb
Die Mehrkosten der Umstellung betragen im Durchschnittsbetrieb der Rinderspezialberatung Schleswig-Holstein 0,46 ct/kg
Einzelbetrieblich können die Mehrkosten zwischen 0,0 und 1,5 ct/kg liegen
Eine qualifizierte Rationsplanung ist wichtig, insbesondere im Hinblick auf Phosphor
Neuer Flüssigmilch-Kontrakt näher an Milchpreisen Was der für den 15. August angekündigte neue Flüssigmilch-Kontrakt an der Börse EEX in Leipzig bringt, hat Björn Christensen von der Fachhochschule Kiel präsentiert.
Bisher ist eine direkte Preisabsicherung von Rohmilch an der Warenterminbörse in Europa nicht möglich. Es gibt eine Preisabsicherung über Magermilchpulver- und Butterkontrakte. Auf Kritik stößt, dass die Preisentwicklungen für Milchpulver und Butter oft deutlich von den Auszahlungspreisen abweichen.
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass ein Europäischer Flüssigmilchkontrakt einen höheren Zusammenhang zu den in Deutschland gezahlten Milchpreisen aufweist als ein Börsenmilchwert auf Basis der beiden Kontrakte für Milchpulver und Butter erwarten lässt. Die Milchpreis-Absicherung lässt sich künftig somit vermutlich effizienter durchführen als bisher. Zudem dürfte die Basis und Preisvolatilität geringer sein. Und weil die Kontraktgröße mit 25.000 kg deutlich kleiner als bisher (rund 100.000 kg) sei, könnten auch Milcherzeuger mit einer Jahresmilchmenge ab 600.000 kg dieses Instrument nutzen. Einschränkend sagte Christensen, dass seine Annahmen zum Flüssigmilch-Kontrakt bei der Analyse etwas von denen abweichen, wie die EEX den Kontrakt jetzt tatsächlich ausgestaltet. Die Ergebnisse seien aber vergleichbar.
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Am zweiten Tag der Kieler Milchtage 2018 ging es unter anderem um Kosten und Erlöse der GVO-freien Milchproduktion sowie der Milchpreis-Absicherung über den neuen Flüssigmilch-Kontrakt an der Börse EEX in Leipzig.
GVO-frei: Im Schnitt 0,5 ct/kg höhere Kosten Eine Kosten- und Erlösanalyse zur GVO-freien Milcherzeugung stellte Johannes Thomsen von der Fachhochschule Kiel vor. Die Zusammenfassung seines Vortrags:
Die Markterfordernisse werden zu einer weitgehenden Umstellung auf GVO-frei in den nächsten Jahren führen
Zuschläge für Milch aus GVO-freier Fütterung werden nur in der Umstellungsphase gezahlt, danach nicht mehr
Aufgrund der höheren Nachfrage werden die Preise für GVO-freie Proteinfuttermittel steigen
Bei durchdachter Umstellung und geringen Soja-Anteilen in der Ausgangsration kommt es zu keinem Leistungseinbruch
Sollte es zu Leistungseinbrüchen kommen, sind diese teuer
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Die Mehrkosten der Umstellung betragen im Durchschnittsbetrieb der Rinderspezialberatung Schleswig-Holstein 0,46 ct/kg
Einzelbetrieblich können die Mehrkosten zwischen 0,0 und 1,5 ct/kg liegen
Eine qualifizierte Rationsplanung ist wichtig, insbesondere im Hinblick auf Phosphor
Neuer Flüssigmilch-Kontrakt näher an Milchpreisen Was der für den 15. August angekündigte neue Flüssigmilch-Kontrakt an der Börse EEX in Leipzig bringt, hat Björn Christensen von der Fachhochschule Kiel präsentiert.
Bisher ist eine direkte Preisabsicherung von Rohmilch an der Warenterminbörse in Europa nicht möglich. Es gibt eine Preisabsicherung über Magermilchpulver- und Butterkontrakte. Auf Kritik stößt, dass die Preisentwicklungen für Milchpulver und Butter oft deutlich von den Auszahlungspreisen abweichen.
Die Ergebnisse der Analyse zeigen, dass ein Europäischer Flüssigmilchkontrakt einen höheren Zusammenhang zu den in Deutschland gezahlten Milchpreisen aufweist als ein Börsenmilchwert auf Basis der beiden Kontrakte für Milchpulver und Butter erwarten lässt. Die Milchpreis-Absicherung lässt sich künftig somit vermutlich effizienter durchführen als bisher. Zudem dürfte die Basis und Preisvolatilität geringer sein. Und weil die Kontraktgröße mit 25.000 kg deutlich kleiner als bisher (rund 100.000 kg) sei, könnten auch Milcherzeuger mit einer Jahresmilchmenge ab 600.000 kg dieses Instrument nutzen. Einschränkend sagte Christensen, dass seine Annahmen zum Flüssigmilch-Kontrakt bei der Analyse etwas von denen abweichen, wie die EEX den Kontrakt jetzt tatsächlich ausgestaltet. Die Ergebnisse seien aber vergleichbar.