Französische, belgische und deutsche Milcherzeuger bekräftigten auf einer Tour durch Deutschland das Ziel kostendeckender Milchpreise in der Europäischen Union. Der Austausch mit Berufskollegen aus anderen Ländern vermittelte einen gemeinsamen Eindruck: In jedem Land haben die Milchbauern ähnliche Probleme.
„Mir ist es ein persönliches Anliegen, mich mit meinen Kollegen hier auszutauschen. Denn durch den Kontakt können wir feststellen, dass die Milchproduzenten aus Frankreich und Belgien nicht unsere Widersacher sind, sondern ebenfalls um mehr Gewicht im Milchsektor kämpfen“, sagt Axel Walterschen, Vorstand des MEG Milch Board.
Dieser Meinung schließt sich auch Emmanuel Binois, französische Produzentenorganisation France MilkBoard, an: „Es ist ganz klar, dass wir Milcherzeuger EU-weit zusammenarbeiten müssen, um politisch und ökonomisch an Gewicht zu gewinnen.“
Der 3-tägige Besuch der Landwirte aus Frankreich und Belgien führte die Milcherzeuger von Nordrhein-Westfalen über Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg nach Bayern. Die Tour organisierten das MEG Milch Board und das European Milk Board (EMB) im Rahmen der internationalen Bündelungskommission der Milcherzeuger (IBM).
Die Geschäftsführerin des EMB Silvia Däberitz ist der Überzeugung, dass sich die letzten Jahre bei den Erzeugern schon viel getan habe. Sie sehe Bewegung bei der Milch – durch Strukturen über Milchboards habe der Produzent die Möglichkeit, sich stärker ökonomisch und politisch zu beteiligen.
„Wir müssen diese Strukturen ausbauen und uns weiter stark engagieren. Das ist unsere Aufgabe. Aufgabe der Politik ist es, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, der die Bündelung der Erzeuger tatsächlich unterstützt und der die Krisen vom Milchmarkt fernhält“, bezieht sich Däbritz auf das Marktverantwortungsprogramm (MVP).
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