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Glasmann: Nicht dauerhaft vermittelbar, warum es bei der Milch Finanzhilfen gibt

Susanne Glasmann vom Verband der Bayerischen Privatmolkereien geht bei ihrem Ausblick auf 2018 auf die Milchpolitik, die neue Milchgüte-Verordnung, das Tierwohl und die Branchenorganisation Milch ein.

Lesezeit: 3 Minuten

Susanne Glasmann vom Verband der Bayerischen Privatmolkereien geht bei ihrem Ausblick auf 2018 auf die Milchpolitik, die neue Milchgüte-Verordnung, das Tierwohl und die Branchenorganisation Milch ein.


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Was erwarten Sie für das Milch-Jahr 2018?

Glasmann:Im Milchjahr 2018 wird uns einiges wieder begegnen, mit dem wir uns bereits in 2017 beschäftigt haben. Nach wie vor ist es eine große Herausforderung für die Milchwirtschaft, den Marktschwankungen zu begegnen. Durch den Rückzug der Politik ist die Branche gefordert, mit den natürlichen Entwicklungen am Markt umzugehen. Gerät der Markt unter Druck gibt es immer noch Stimmen, die Unterstützung von der Politik fordern – aber die Möglichkeiten, hier Steuergelder einzusetzen, werden immer geringer. Es ist auf Dauer nicht vermittelbar, warum bei anderen Agrarprodukten lediglich auf die Marktentwicklungen hingewiesen und bei der Milch finanzielle Mittel gewährt werden. Aus Brüssel wird über die neuen Regelungen zu den Milchkaufverträgen versucht, die Milcherzeuger zu stärken – allein in Bayern verfügen die meisten privaten Molkereien bereits über die geforderten Parameter im Milchkaufvertrag, aber die Marktentwicklung wird damit nicht beeinflusst.

 

Welche Wünsche haben Sie?


Glasmann:Seit 2010 wartet die Branche auf die neue MilchGüte VO. Viele Diskussionen haben in Bayern und auf Bundesebene dazu stattgefunden: Wie geht es mit der S-Klasse weiter, was kann der Tankwächter leisten, gibt es eine Verankerung von QM-Milch, was ist der richtige Umrechnungsfaktor und was passiert mit den Hemmstoffuntersuchungen? Derzeit gibt es keinen offiziellen aktuellen Entwurf, keine Anhörung der Verbände ist terminiert und eine Umsetzung ist in weiter Ferne. Eigentlich hat die Branche gehofft, in 2018 ist es soweit – aber es bleibt derzeit nur der Wunsch, dass in 2019 die neue zeitgemäße MilchGüte VO klare Vorgaben zur Milchqualität und zur Bezahlung macht.

 

Welche Projekte sollte die Branche unbedingt angehen?

Glasmann:Derzeit gibt es verschiedene, emotional diskutierte Themen in der Branche: Das Tierwohl, der Einsatz von Arzneimitteln und die Nutzung von chemischen Stoffen in der Landwirtschaft. Die gesamte Wertschöpfungskette ist hier in der Pflicht, die Themen sachlich und wissenschaftlich fundiert anzugehen. Bei so entscheidenden Fragestellungen kann es nicht ausschließlich darum gehen, ein kurzzeitiges Alleinstellungsmerkmal zu erreichen. Auch wenn es je nach Standort und Futtergrundlage für manche ein Leichtes ist hier einen Schritt voraus zu gehen, muss allen klar sein, dass immer neue Forderungen an die Branche herangetragen werden und dass hier keine dauerhafte Wertschöpfungssteigerung erreichbar ist.

 

Welche Herausforderungen sehen Sie?

Glasmann:Eine besondere Herausforderung besteht bei den Erwartungen an eine Branchenorganisation (BO). Genau wie beim Begriff Nachhaltigkeit gibt es hier zunächst viele unterschiedliche Definitionen, die dazu führen, dass viele von der Branchenorganisation sprechen – aber völlig unterschiedliche Erwartungen an diese haben. Es wird in 2018 entscheidend sein, die Erwartungen, die Aufgaben und vor allem deren Umsetzung und ihre Wirkungsweisen ganz klar und detailliert zu beschreiben und festzulegen. Erst dann wird deutlich werden, wo die Möglichkeiten einer BO liegen und wo deren Grenzen sind. Weder eine regionale noch eine nationale BO kann die Gesetze des Marktes aushebeln – das sollte allen klar sein.

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