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Gropper verteidigt Tierschutzlabel

Ungeachtet der Kritik aus der Branche sieht sich die Molkerei Gropper mit dem Tierschutzlabel auf dem richtigen Weg. „Wenn sich die Märkte verändern, müssen wir das angehen“, so Firmenchef Heinrich Gropper. Für Juni verspricht er einen Auszahlungspreis von 35 ct/kg Milch und kritisiert die Preis-Ankündigungen des DMK.

Lesezeit: 3 Minuten

Ungeachtet der Kritik aus der Branche sieht sich die Molkerei Gropper mit dem Tierschutzlabel auf dem richtigen Weg. „Wenn sich die Märkte verändern, müssen wir das angehen“, so Firmenchef Heinrich Gropper vor Vertretern der landwirtschaftlichen Fachpresse. „Wir bieten mit dem Label des Deutschen Tierschutzbundes Lösungen an, die der Verbraucher scheinbar will.“ Für Juni verspricht er einen Auszahlungspreis von 35 ct/kg Milch und kritisiert gleichzeitig die Ankündigungen des DMK.

 

Die Privatmolkerei mit Sitz im schwäbischen Bissingen lässt zurzeit 78 Erzeugerbetriebe mit einer Jahresproduktion von insgesamt 35 bis 40 Mio. kg nach den Richtlinien des Deutschen Tierschutzbundes zertifizieren, die am Einstiegsprogramm des Labels teilnehmen wollen. Dieses setzt Laufstallhaltung, aber im Gegensatz zur Premiumstufe nicht den Auslauf und die Weidehaltung voraus. Weitere Vorgaben sind unter anderem:


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  • 6 m2 Platz pro Kuh
  • eingestreute Liegeboxen
  • ein Liegeplatz pro Kuh
  • Tier-Fressplatz-Verhältnis von 1 zu 1
  • Mindestbreiten für Gänge
  • Vorgeschriebene Anzahl von Tränken und Kuhbürsten
  • keine Verwendung von Reserve-Antibiotika

Für Betriebe mit neuen Laufställen seien die Vorgaben in der Regel ohne große bauliche Veränderungen zu erfüllen, betonen Milcherzeuger die am Programm teilnehmen. Das bäuerlich getragene Zertifizierungsunternehmen QAL zertifiziert die Tierschutzbetriebe einmal pro Jahr. Zusätzlich kann der Tierschutzbund einmal im Jahr unangemeldet ein Audit durchführen.

 

„Sobald die Betriebe ihre Zertifikate haben, stellen wir die Sammeltouren um“, erläutert Reinhold Stangl, Einkaufsleiter bei Gropper. Der Zuschlag für die Tierschutzmilch beträgt 4 ct/kg Milch inklusive 1 ct/kg GVO-Zuschlag. Ab Herbst 2017 soll die Milch dann bei Aldi im Handel sein.

 

Milcherzeuger, die sich am Programm beteiligen, loben die Zusammenarbeit mit dem Tierschutzbund. „Die Expertin des Tierschutzbundes, die die Audits durchführt, hat Sachverstand und ist offen für Diskussionen“, so Milchviehhalter Simon Sedlmaier aus Schwabhausen. Ähnliche Erfahrungen hat sein Berufskollege Peter Fischer aus Gutenberg im Allgäu gemacht: „Wir fühlen uns von den Kontrollen nicht gegängelt.“ Fleckviehzüchter Andreas Böhm aus Bissingen hält die Zusammenarbeit mit dem Tierschutzbund auch grundsätzlich für zielführend: „Als Milchviehhalter müssen wir uns positiv darstellen. Ist es dann nicht die beste Strategie, mit den Tierschützern zu kooperieren?“

 

Der Handelsmarkenspezialist Gropper versucht schon bisher, sich durch besondere Qualitäten abzuheben. Die Molkerei ist 2008 in die Erfassung von Bio-Milch eingestiegen und verarbeitet aktuell 70 Mio. kg Bio-Milch. 170 Mio. kg der konventionell erzeugten Milch stammen aus GVO-freier Erzeugung. Ab Januar 2018 will Gropper komplett auf GVO-freie Milch umstellen.

 

Auszahlungspreis steigt ab Juni auf 35 ct/kg Milch

 

Positiv beurteilt Gropper-Einkaufsleiter Reinhold Stangl den aktuellen Milchmarkt. Das Unternehmen zahlt derzeit 34 ct/kg (4,2 % Fett, 3,4 % Eiweiß, inkl. S-Zuschlag, ohne MwSt., ohne GVO-Zuschlag) aus und will ab Juni auf 35 ct/kg erhöhen. Für Herbst erwartet der Einkaufsleiter eine weiter steigende Preistendenz, weil vor allem das Milchfett extrem gefragt und teuer ist. Firmenchef Heinrich Gropper kritisiert vor diesem Hintergrund die Ankündigung des Deutschen Milchkontor (DMK), den Milchauszahlungspreis für 2017 bei 32 ct/kg zu deckeln: „Bei unseren Gesprächen mit dem Handel sind solche Aussagen wenig hilfreich.".

 

 

 

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