Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Heftarchiv
Sonstiges

Milchpreis Maisaussaat Ackerboden Rapspreis

News

Grüne und AbL attackieren Molkereien

Deutliche Kritik und die Aufforderung, die Milchmenge zu begrenzen, richten Bündnis 90/Die Grünen sowie die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) an die deutschen Molkereien. Sie sollten dem Beispiel FrieslandCampina folgen.

Lesezeit: 4 Minuten

Deutliche Kritik und die Aufforderung, die Milchmenge zu begrenzen, richten Bündnis 90/Die Grünen sowie die Arbeitsgemeinschaft bäuerlicher Landwirtschaft (AbL) an die deutschen Molkereien. Sie sollten dem Beispiel FrieslandCampina folgen.


Das Wichtigste zu den Themen Rind + Milch mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

"Die nächste Krise ist vorprogrammiert"

"Um einer nächsten Krise auf dem Milchmarkt vorzubeugen, muss die Milchproduktion langfristig stabilisiert werden. Dafür braucht es die Anstrengungen der ganzen Branche. Die Molkereiunternehmen müssen deshalb endlich Maßnahmen entwickeln, die Produktionsmenge dem Bedarf anzupassen, so wie es FrieslandCampina in der Vergangenheit vorbildlich vorgemacht hat", sagt Friedrich Ostendorff von den Grünen.


Bereits seit dem letzten Sommer liege die Milchproduktion über dem Vorjahreswert. "Wenn wir nicht jetzt frühzeitig reagieren, ist die nächste Krise vorprogrammiert. Das können wir uns nicht leisten. In der letzten Krise 2015/2016 haben wir 7295 gute bäuerliche Betriebe verloren. Das darf nicht wieder passieren", warnt der agrarpolitische Sprecher der Partei.



Der Übergang zu Festpreismodellen ohne Maßnahmen zur Anpassung der Menge reicht ihm nicht aus. Das könne zu einer Abwärtsspirale beim Preis und zum Ausscheiden gerade der guten kleinen und mittleren Betriebe in Randlagen führen. Das sei aber keine Perspektive. "Wir müssen die Milcherzeugung in der Fläche erhalten. Auch eine Absicherung an Warenterminmärkten bringt keine grundsätzliche Lösung. Dadurch steigt nicht das Preisniveau. Im Gegenteil, die Transaktions- und Bürokratiekosten müssen letztendlich die Milchbäuerinnen und –bauern über niedrigere Auszahlungspreise tragen", so Ostendorff.



Deshalb seien jetzt die Molkereien gefordert endlich Maßnahmen zum finanziellen Ausgleich einer Mengenreduzierung vor zu legen und Programme für mehr Qualität und Wertschöpfung zu entwickeln, statt auf Masseproduktion für den Weltmarkt zu setzen. FrieslandCampina habe in der Vergangenheit Verantwortung übernommen und gezeigt, wie eine Mengenreduzierung auf Molkereiebene wirkungsvoll umgesetzt werden könne. Dieses Beispiel müsse Schule machen.


"Wir melken uns den Milchpreis kaputt"

Auch die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) fordert die Molkereien auf, jetzt konkrete Maßnahmen gegen den starken Anstieg der Milcherzeugung einzuleiten, um den von einigen Molkereivertretern bereits angekündigten neuerlichen Absturz der Milcherzeugerpreise zu verhindern.

 

„Seit dem Sommer übersteigt die Milcherzeugung in Deutschland die Vorjahreswerte. In Norddeutschland werden mittlerweile sogar die fatalen Rekordmengen des Jahres 2015 überschritten. Wir müssen schleunigst auf die Bremse treten, sonst melken wir uns den derzeit noch relativ guten Milchpreis kaputt“, mahnt Ottmar Ilchmann, Milchsprecher der AbL und Milchbauer in Ostfriesland. In Niedersachsen liege die Milcherzeugung derzeit um 8%, in NRW um 7% über dem Vorjahreswert, teilt die AbL mit.

 

Die EU und das Bundeslandwirtschaftsministerium hätten es trotz der guten Erfahrungen mit Reduzierungsmaßnahmen vom Herbst 2016 versäumt, zeitlich befristete wirksame Kriseninstrumente einzuführen. Umso mehr seien jetzt die Molkereien gefordert.

 

„Wir rufen besonders die norddeutschen Molkereien wie das Deutsche Milchkontor (DMK) auf, den Milcherzeugern, die ihre Erzeugung in den kommenden Monaten noch steigern, starke Preisabzüge für die Übermengen anzukündigen. Im Gegenzug sollte ein befristeter Bonus für eine leichte Verringerung der einzelbetrieblichen Milchmenge eingeführt werden. Die größte niederländische Molkerei FrieslandCampina hat solche Maßnahmen für Anfang 2018 schon beschlossen, sollte die Menge weiter steigen. Unsere Molkereien sollten diesem Beispiel folgen“, erläutert Ilchmann.

 

Die AbL reagiert mit ihren Forderungen auch auf die Äußerung des DMK-Chefs Ingo Müller, dass die Milchpreise für die Bauern im kommenden Jahr wieder deutlich fallen würden. „Gerade weil seit einigen Wochen mehrere Marktindikatoren wie die Preisentwicklungen für wichtige Molkereiprodukte und die Börsennotierungen auf Rot stehen, ist jetzt aktives Gegensteuern gefragt. Auskömmliche Milchpreise behalten wir nur mit einem aktiven Mengenmanagement. Dazu brauchen wir mutige Molkereispitzen“, so der Milchsprecher der AbL.

Die Redaktion empfiehlt

top + Zum Start in die Maisaussaat keine wichtigen Infos verpassen

Alle wichtigen Infos & Ratgeber zur Maisaussaat 2024, exklusive Beiträge, Videos & Hintergrundinformationen

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.