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Häusling fordert "Soli für die Milchbauern"

Ein Solidaritätszuschlag auf den Liter Milch könnte den von der Dürre besonders betroffenen Milchbauern sofort helfen, meint Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europaparlament und Mitglied des Umweltausschusses. Im gleichem Atemzug attackiert er die konventionelle Landwirtschaft.

Lesezeit: 3 Minuten

Ein Solidaritätszuschlag auf den Liter Milch könnte den von der Dürre besonders betroffenen Milchbauern sofort helfen, meint Martin Häusling, agrarpolitischer Sprecher der Fraktion Die Grünen/EFA im Europaparlament und Mitglied des Umweltausschusses. Der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) wirft Häusling vor, dem Volk Sand in die Augen zu streuen.



„Wer in diesen Tagen übers Land fährt, sieht die akute Not der Bauern. Doch nicht jeder ist betroffen und deshalb muss jede Hilfe sich an den tatsächlichen Regenmengen orientieren. Die besonders betroffenen Grünlandregionen brauchen Soforthilfe, um in anderen Regionen Heu oder Silage einkaufen zu können. Doch statt mit der Gießkanne Geld auf die Höfe zu verteilen und ökologische Vorrangflächen freizugeben, könnte ein Soli für die Milch tatsächlich prompte Hilfe für die vor allem unter der Futterknappheit leidenden Milchbauern leisten. Statt willkürlich Preise zu senken, muss der Handel aktiv bei der Bewältigung der Krise helfen. Zehn Cent Soli auf den Liter als Akut-Hilfe scheinen mir angemessen, denn die Bürger haben längst die Notlage verstanden", schreibt Häusling in einer Mitteilung.

 

Doch Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner streue dem Volk Sand in die Augen. Denn das, was auf den Vorrangflächen wachse, die sie freigeben will, sei oft schwer verdaulich und deshalb nicht nutzbar. Oder es müsse erst noch gesät werden, könne aber mangels Regen nicht keimen.

 

"Langfristig muss bei der künftigen Förderung durch die EU der klimafreundliche Betrieb im Vordergrund stehen. Es kann nicht sein, dass Landwirte, die zum Beispiel ihre Kühe auf Basis von Übersee-Soja und Getreide füttern, auch in Zukunft mit öffentlichen Geldern gefördert werden. Diese Art der Fütterung ist extrem klimawirksam und geht obendrein noch nicht einmal in die deutsche Klimabilanz ein", so der Grünen-Politiker weiter.



Das gleiche gelte für jene intensiv arbeitenden Fleischerzeuger, die, ohne eigene Flächen zu besitzen, mit ihrer Art der Fütterung dazu beitragen, dass Deutschland Schweine-Export-Weltmeister geworden sei. Denn der konventionelle Getreideanbau benötige viel mineralischen Stickstoffdünger, der unter hohen Energieeinsatz hergestellt werde. Der Klimaeffekt der Düngerherstellung aber werde dem Industriesektor und nicht der Landwirtschaft zugerechnet. "Die mit Export-Futter erzeugte Gülle kommt auf die Äcker und verschlechtert die hiesige Klimabilanz. Wer richtig rechnet, merkt rasch, dass der Anteil der Landwirtschaft an den Treibhausgasen hierzulande nicht bei 14 oder 18 Prozent liegt, sondern bei eher 30 Prozent. Die Landwirtschaft muss sich am Klimaschutz beteiligen", fordert Häusling.



Aus seiner Sicht zeige die aktuelle Lage mehr als deutlich, dass wir verpflichtet seien, die Landwirtschaft auf klimataugliche Verfahrensweisen umzustellen. Dazu gehört für den Politiker, gezielt die Weidehaltung zu unterstützen. Häusling: "Denn Grünland, ob als Weide oder Wiese, speichert den Kohlenstoff aus der Luft. Dort wird Humus aufgebaut, CO2 gesammelt und im Boden gebunden. Diese Wirtschaftsform ist damit klimaneutral. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass Kühe aufgrund ihrer Methan-Rülpser den Temperaturanstieg beschleunigen. Es kommt vielmehr ganz auf die Fütterung an: Wer auf Soja und Getreide verzichtet und sein Vieh auf die Weide stellt, der handelt klimafreundlich. Zumal eines feststeht: Mehr als die Hälfte der weltweiten Agrarflächen sind Grünland. Und Gras kann man nicht essen.“

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