In fast allen Milchdiskussionen auf der Grünen Woche kam das Thema Intervention vor. Ende Januar könnte es jetzt eine drastische Änderung bei der Stützungsmaßnahme für den Milchsektor geben – mit spürbaren Folgen.
In fast allen Milchdiskussionen auf der Grünen Woche kam das Thema Intervention vor. Ende Januar könnte es jetzt eine drastische Änderung bei der Stützungsmaßnahme für den Milchsektor geben – mit spürbaren Folgen.
Wie Eckhard Heuser, Geschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes (MIV), vor Pressevertretern erläuterte, dürfte am 29. Januar 2018 erstmalig die EU-Kommission und nicht der Agrarrat entscheiden, wann und zu welchen Konditionen interveniert wird. Dann würde die Intervention nicht mehr automatisch einsetzen, die Einlagerungsbedingungen könnten von Woche zu Woche wechseln und die Molkereien hätten keine Planungsgrundlage mehr. Die Folge wären sinkende Milchpreise. Das stelle die Sinnhaftigkeit des Interventionssystems infrage, so Heuser.
Deutliche Kritik übte der MIV-Geschäftsführer am „staatlichen Dumping“. Die Kommission habe das Magermilchpulver für 1,69 €/kg eingekauft und zuletzt für 1,19 €/kg verkauft. Er befürchtet, dass die Kommission das Pulver unter Einstandspreis in den Markt drücken könnte.
Derzeit liegen noch über 370.000 t Magermilchpulver in den Lägern. Um den Bestand abzubauen, brachte Hans Foldenauer vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter auch eine energetische Nutzung ins Gespräch. Denn auch Getreide würde beispielsweise in Biogasanlagen fließen.
Dr. Bettina Hartwig vom Bundeslandwirtschaftsministerium erinnerte daran, dass es nach der letzten Krise auch zwei bis drei Jahre gedauert habe, bis die Bestände abgeräumt waren. Sie riet der Kommission, die Nerven zu bewahren und den Markt weiter zu beobachten.
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In fast allen Milchdiskussionen auf der Grünen Woche kam das Thema Intervention vor. Ende Januar könnte es jetzt eine drastische Änderung bei der Stützungsmaßnahme für den Milchsektor geben – mit spürbaren Folgen.
Wie Eckhard Heuser, Geschäftsführer des Milchindustrie-Verbandes (MIV), vor Pressevertretern erläuterte, dürfte am 29. Januar 2018 erstmalig die EU-Kommission und nicht der Agrarrat entscheiden, wann und zu welchen Konditionen interveniert wird. Dann würde die Intervention nicht mehr automatisch einsetzen, die Einlagerungsbedingungen könnten von Woche zu Woche wechseln und die Molkereien hätten keine Planungsgrundlage mehr. Die Folge wären sinkende Milchpreise. Das stelle die Sinnhaftigkeit des Interventionssystems infrage, so Heuser.
Deutliche Kritik übte der MIV-Geschäftsführer am „staatlichen Dumping“. Die Kommission habe das Magermilchpulver für 1,69 €/kg eingekauft und zuletzt für 1,19 €/kg verkauft. Er befürchtet, dass die Kommission das Pulver unter Einstandspreis in den Markt drücken könnte.
Derzeit liegen noch über 370.000 t Magermilchpulver in den Lägern. Um den Bestand abzubauen, brachte Hans Foldenauer vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter auch eine energetische Nutzung ins Gespräch. Denn auch Getreide würde beispielsweise in Biogasanlagen fließen.
Dr. Bettina Hartwig vom Bundeslandwirtschaftsministerium erinnerte daran, dass es nach der letzten Krise auch zwei bis drei Jahre gedauert habe, bis die Bestände abgeräumt waren. Sie riet der Kommission, die Nerven zu bewahren und den Markt weiter zu beobachten.