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Ketose: Alte Probleme neu beleuchtet

In Sachen Ketose ist noch längst nicht alles erforscht. Noch immer gehen etwa 20 % unserer Milchkühe bereits in der ersten Laktation ab. Viele davon aufgrund von Unfruchtbarkeit, Eutergesundheit und Klauenproblemen – Folgen von Stoffwechselstörungen wie Ketose.

Lesezeit: 3 Minuten

In Sachen Ketose ist noch längst nicht alles erforscht. Obwohl die subklinische Ketose seit Jahrzehnten Bestandteil der Forschung ist, gehen noch immer etwa 20 % unserer Milchkühe bereits in der ersten Laktation ab. Viele davon aufgrund von Unfruchtbarkeit, Eutergesundheit und Klauenproblemen – Folgen von Stoffwechselstörungen wie Ketose. Bei der Nutztierakademie der Firma Bayer in Hamburg stellten Wissenschaftler aus Deutschland und Kanada aktuelle Erkenntnisse zur Ketoseerkennung und -behandlung vor.

Prof. Alexander Starke von der Uni Leipzig stellte klar: In den letzten Jahren hat sich nicht viel getan. Noch immer ist jedes 7. Tier ein Verlustgeschäft, weil es nicht lange genug im Betrieb bleibt, um seine Aufzuchtkosten wieder reinzuholen.


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Um diese Verluste zu vermeiden, reicht es nicht, nur offensichtlich kranke Tiere zu behandeln. Die akute Ketose zeigt sich durch Appetitlosigkeit, schnellen Gewichtsverlust und einen festen Kot. Doch auch schon ein Anstieg der Ketonkörper im Blut, ohne erkennbare klinische Symptome, führt zu Folgeerkrankungen und einer verringerten Milchleistung.  Dr. Jessica Gordon von der Universität Guelph in Kanada erklärte, wie der Tierhalter wirtschaftliche Verluste durch die subklinische Ketose vermeiden kann. Wichtig sei, dass die Kühe in der labilsten Phase, also in den ersten drei Wochen, regelmäßig getestet würden. Das heißt vom 3. bis zum 21. Laktationstag sollte der Landwirt am besten wöchentlich, aber zumindest alle zwei Wochen einen Test machen. Alle gängigen Testmethoden eignen sich dafür. Der Bluttest liefert das genaueste Ergebnis. Wichtiger bei der Wahl der Testmethode ist jedoch, dass das Verfahren gut zu den betrieblichen Abläufen passt. So kann zum Beispiel der Milchtest im Melkstand die Melkzeiten unnötig verlängern.


In ihrer Studie testete Gordon auch verschiedene Varianten der Behandlung subklinischer Ketose. Als schwache Ketose definierte sie ein Testergebnis von 1,2 bis 2,9 mmol/L BHBA beim Bluttest. Propylenglycol ist laut der Studie weiterhin das Mittel der Wahl gegen Ketose: Lediglich bei der Behandlung mit Propylenglycol und Vitamin B12 zeigte sich nicht nur ein Absinken des BHBA-Spiegels im Blut, sondern auch ein geringeres Risiko für Milchproduktionsverlust und Folgeerkrankungen gegenüber nicht behandelten Tieren. Die Kühe erhielten täglich 300 ml Propylenglygol bis der Wert unter 1,2 mmol/L lag. In schweren Fällen oder bei neurologischen Störungen sollte der Landwirt oder Tierarzt zusätzlich einmalig 500 ml Glucose intravenös geben. Vitamin B12 oder Catosal seien eine gute Ergänzung bei BHBA-Werten von über 2,4 mmol/L. Das Ziel sollte laut Gordon eine Ketosehäufigkeit von unter 20 % der Herde sein. Durch eine frühe Diagnose und Behandlung der subklinischen Ketose kann der Landwirt den wirtschaftlichen Verlust durch Folgeerkrankungen verringern – das ersetzt aber keine Kontrolle der Ursachen der Ketose, zum Beispiel durch regelmäßiges Fütterungscontrolling

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