Die Marktpartner Molkereien und Milcherzeuger müssen in ihren Verträgen neben dem Preis auch Regelungen zur Milchmenge treffen. Sonst sei die nächste Krise vorprogrammiert. Bereits jetzt würden die Molkereien Milchpreise von unter 30 ct/kg andeuteten, berichtet der Landesbauernverband Brandenburg.
Der Fehler liege im System. Momentan würden sich die Erzeugerpreise der Molkereien hauptsächlich an der am Markt verfügbaren Milchmenge orientieren. Dieser Umstand habe eine verheerende Abwärtsspirale beim Milchpreis zur Folge. Es sei an der Zeit, dieser ruinösen Entwicklung einen Riegel vorzuschieben. Milch sei ein wertvolles natürliches Lebensmittel, das einen Wert an sich habe. Die Molkereien als direkte Vertragspartner der Milchproduzenten müssen jetzt handeln, fordert der LBV Brandenburg.
Nach der gerade erst überstandenen Krise drohe den Milchbauern nun erneut ein extremer Preisverfall. „Das sind sehr düstere Aussichten“, erklärt LBV-Vorstandsmitglied Lars Schmidt, selbst Milchviehhalter. In den vergangenen zwei Jahren habe jeder fünfte Milchviehbetrieb die Produktion aufgegeben. In Brandenburg gebe es nur noch etwa 380 Betriebe mit Milchkühen.
Die Molkereien sind die direkten Vertragspartner der Landwirte und seien bislang nicht Willens gewesen, zukunftsfähige Modelle bei den Lieferbeziehungen anzubieten. Schmidt: „Damit muss Schluss sein. Es ist inakzeptabel, wenn ich als Landwirt heute Milch an eine Molkerei abliefere und zu diesem Zeitpunkt nicht weiß, zu welchem Preis. Das ist unfair. Wir brauchen Planungssicherheit hinsichtlich Menge und Preis.“