Einen durchschnittlichen Milchpreis von 36 Cent/kg für das Jahr 2017 erwartet der Milchindustrie Verband (MIV). Das insgesamt zufriedenstellende Jahr sei gekennzeichnet von Fett-Preisrekorden und Eiweiß-Intervention. Über den Start ins nächste Jahr werde die Höhe der Milchanlieferung entscheiden.
Anlässlich seiner Jahrestagung in Augsburg sagt Eckhard Heuser, Hauptgeschäftsführer des Verbandes: „Butter war der Preisbrecher des Jahres und dies im positiven Sinne.“ Sahne- und Butterpreise schafften gute Verwertungsmöglichkeiten für die Rohmilch. Allerdings habe sich der Fettmarkt deutlich beruhigt, genügend Ware ist für das Weihnachtsgeschäft vorhanden. Gleichzeitig musste die Intervention im Milcheiweißsektor wieder in Anspruch genommen werden, die Bestände in Brüssel wachsen an.
Insbesondere der Käsesektor habe den deutschen Milchpreis in 2017 stabilisiert. Über 50 % der deutschen Milch wandert in die Käseproduktion. Die Notierungen für Käse haben sich positiv entwickelt und für das Kalenderjahr rechnet der Verband mit einem durchschnittlichen Milchpreis von 36 Cent/kg bezogen auf einen Fettgehalt von 4,0 %.
Höhere Milchpreise führen aber auch zu höherer Milchproduktion, was die Saisonkurven nicht nur in Deutschland deutlich zeigten. Dies könne auch zu Korrekturen beim Milchpreis führen.
Der Ausblick auf das Jahresende und 2018 ist laut MIV schwierig: Zwar sei die Kaufkraft in Deutschland vorhanden und die Akzeptanz für Milch und Milchprodukte sehr groß, dennoch ist die Milchmengenentwicklung nur schwierig abzuschätzen. Es gilt, das noch positive Preisbild aus 2017 in das neue Jahr mitzunehmen – zum Nutzen der Molkereien und ihrer angeschlossenen Milcherzeuger.
${intro}