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Mengensteuerung und Kündigungsfrist: Was hebt den Milchpreis?

Bewertung von Krisenmodellen, Mengensteuerung von Molkereien und Kündigungsfristen bei Genossenschaften: Auf den Kieler Milchtagen diskutieren Experten die aktuellen Themen der Branche. Hier ein Auszug vom ersten Tag.

Lesezeit: 3 Minuten

Bewertung von Krisenmodellen, Mengensteuerung von Molkereien und Kündigungsfristen bei Genossenschaften: Auf den Kieler Milchtagen diskutieren Experten die aktuellen Themen der Branche. Hier ein Auszug vom ersten Tag.


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Was bringen Drosselprogramme?

Welchen Effekt Drosselprogramme in Krisenzeiten haben, analysierte Prof. Dr. Martin Braatz von der Fachhochschule Kiel. Krankheitsbedingt trug Prof. Dr. Holger Thiele (FH Kiel und ife Kiel) die Ergebnisse vor. Zunächst stellte er noch einmal die Bedingungen der EU-Milchmengenverringerungsmaßnahme (14 ct/kg weniger Milch) und der deutschen Milchsonderbeihilfe (0,36 ct/kg, wenn keine Mengensteigerung) vor. Die Programme liefen im Herbst 2016 bzw. Frühjahr 2017. Die Bewertung und das Fazit der Wissenschaftler: Insgesamt hatten die Milchmengenreduzierungsprogramme keine eindeutig nachweisbaren positiven Effekte auf die Milchmärkte. Hauptprobleme sind, dass Preiseffekte zwar vorhanden, aber nicht herauszufiltern sind und dass die Maßnahmen systematisch sehr spät einsetzen. Allerdings hatten die Programme positive Liquiditätseffekte für Betriebe. Durch die freiwillige Teilnahme und Entschädigungszahlungen sind sie gesamtwirtschaftlich aber die bessere Alternative zu restriktiven Mengenreduzierungsmaßnahmen.


Mengensteuerung bei Molkereien: Ansätze und Perspektiven

Selbst ging Prof. Dr. Holger Thiele vom ife-Institut auf die Lieferbeziehungen ein. Seiner Meinung nach sind Molkereien künftig stärker gefordert, genauere Mengenplanungen und Mengensteuerungen vorzunehmen. Dabei gebe es verschiedene Modelle:

-A/B-Preismodelle seien dabei für Molkereien mit begrenzten Kapazitäten und großen Wertschöpfungsabstufungen geeignet.  

-Kurzfristige A/B-Krisenmodelle seien für alle Unternehmen interessant.

-Festpreismodelle basieren entweder auf back-to-back, auf Durchschnittsverwertungen oder auf der Börse. Hier erwartet Prof. Dr. Thiele weitere Schritte in der Molkereiwirtschaft.

-Flexiblere Lieferbeziehungen für bestimmte Landwirtsgruppen setzen viele Genossenschaften bereits heute über sogenannte Vertragslandwirte um. Wegen der starken Preisschwankungen prüfen viele deutsche Molkereien alternative Modelle. Bei Genossenschaften sei dabei das Mitgliedervotum ausschlaggebend, das wiederum von den Interessenlagen der verschiedenen Lieferantengruppen abhänge.


Beeinflusst die Kündigungszeit den Milchpreis?

Ob das Kartellamt mit seiner Kritik an den langen Kündigungsfristen bei Molkereigenossenschaften Recht hat, untersuchte Prof. Dr. Sebastian Hess von der Christian-Albrechts-Universität Kiel. Er analysierte die Molkereipreise 2015 einschließlich aller Zuschläge und Dividenden sowie die strukturellen Merkmale des Liefervertrags und des regionalen Wettbewerbs um Rohmilch. Dabei zeigte sich ein negativer Zusammenhang zwischen Milchauszahlungspreis und Kündigungsfrist. Das heißt, Landwirte mit längeren Kündigungsfristen müssen eventuell unterdurchschnittliche Auszahlungspreise akzeptieren. Diese Daten stützen die Kritik des Bundeskartellamtes. Allerdings tritt der statistische Effekt erst bei Molkereien mit Kündigungsfristen von 24 Monaten und mehr auf. Bei Landwirten mit einer kürzeren Kündigungszeit hatte die Kündigungsfrist keinen Effekt auf den Milchpreis. Somit liefert die Studie keinen Hinweis, dass die Kündigungsfrist wie im Sachstandsbericht des Kartellamtes gefordert, zwingend kleiner als zwölf Monate sein muss.


Schirmherr und Veranstalter der Kieler Milchtage 2018 ist der Verein „Gemeinschaft der Förderer und Freunde der Kieler Milchforschung e.V.“. Er hat die Kieler Milchtage 2016 in einem neuem Format wiederbelebt.

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