Die Milchindustrie als exportstarke Branche ist an praktikablen Lösungen zum Brexit interessiert und verweist auf die Bedeutung des britischen Marktes für Kontinentaleuropa. Das berichtet der Milchindustrie-Verband nach der traditionellen Veranstaltung zum Brüsseler Milchgipfel in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der EU.
Bence Toth vom Verhandlungsteam der EU-Kommission stellte jedoch realistisch fest, dass kurzfristig keine weiteren Informationen vorliegen werden. Er versteht das Interesse der Wirtschaft an einem soften Brexit, verweist aber auf die Bedeutung der Verhandlungen auch für andere Mitgliedstaaten oder Drittländer. Die Briten können nach dem Brexit nicht besser gestellt sein als z.B. die Länder des Europäischen Wirtschaftsraums.
Zusammen mit Peter Hauk, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz begrüßte der MIV-Vorsitzende Peter Stahl die Gäste zum Fachforum. Vertreter aus Industrie, Verwaltung, Wissenschaft und Politik gaben einen Einblick in den derzeitigen Verhandlungsstand sowie die Vorbereitungen der Länderadministrationen und der Industrie. Allerdings musste ernüchternd festgestellt werden, dass derzeit die Ergebnisse der Verhandlungen noch nicht vorliegen und die Vorbereitungen umso schwerer fallen. Der MIV-Vorsitzende Peter Stahl machte deutlich, wie groß das Interesse der deutschen Molkereiwirtschaft an sachgetragenen Lösungen ist. Dabei geht es nicht nur um Zollfragen, sondern auch um Regelungen im Veterinär- oder Markenrecht.