Der Vorschlag von Ingo Müller, Geschäftsführer des Deutschen Milchkontor (DMK), zum Aufbau einer „Sektor-Strategie Milch“ beim Milchpolitischen Frühschoppen des Milchindustrie-Verbandes am Rande der Grünen Woche hat für Diskussionen gesorgt. top agrar sprach mit Müller über seinen Vorschlag.
Der Vorschlag von Ingo Müller, Geschäftsführer des Deutschen Milchkontor (DMK), zum Aufbau einer „Sektor-Strategie Milch“ beim Milchpolitischen Frühschoppen des Milchindustrie-Verbandes am Rande der Grünen Woche hat für Diskussionen gesorgt. top agrar sprach mit Müller über seinen Vorschlag.
Herr Müller, Sie fordern eine „Sektor-Strategie Milch“. Was ist damit gemeint? Müller: In der deutschen Landwirtschaft ist Milch der wichtigste und umsatzstärkste Produktionszweig. Deutschland ist größter Milchproduzent der EU. Wenn wir aber auf Augenhöhe mit unseren Nachbarn die Geschicke der deutschen und europäischen Milchwirtschaft gestalten wollen, brauchen wir als Branche einen gemeinsamen Rahmen, eine Zukunftsstrategie. Der deutschen Milchwirtschaft fehlt eine konsensfähige und vor allem klare Ausrichtung, wohin sie sich entwickeln will. Ohne diese ist es schwierig, sich auf einen strategischen Kurs auszurichten.
Wer soll alles dabei sein? Wer soll es finanzieren, wer moderieren? Müller: Voraussetzung ist eine branchenweite Abstimmungs- und Koordinationsplattform. Ich will weder bestehende Verbands- und Organisationsstrukturen auflösen noch will ich sie neu ausrichten. Und wir brauchen auch keine neue Organisation. Vielmehr sollen die bestehenden Erzeuger- und Molkereiverbände eine gemeinsame Plattform installieren. Hier sollen sie diskutieren und einen Kompromiss finden. Dazu ist eine gute Moderation der Runde wichtig.Vor der Frage der Finanzierung steht die Definition von Zielen und Maßnahmen. Wenn es gelingt, gemeinsame Ziele und Maßnahmen zu definieren, wird sich niemand der Finanzierung entziehen. Nicht nur wir zahlen jedes Jahr viel Geld an verschiedene Organisationen. Geld wäre also da. Wir als DMK werden unseren Beitrag leisten.
Welche konkreten Ziele haben Sie? Welche Erfolge erhoffen Sie sich? Müller: Das Ziel ist anspruchsvoll wie klar gleichermaßen: Wir müssen als Milchwirtschaft einen Aktionsplan entwerfen. Damit können wir Politik und Verwaltung gemeinsame Handlungsoptionen für die kommenden Jahre aufzeigen. Das ist nicht mit einem Fingerschnipp zu erreichen. Wenn wir uns aber nicht auf den Weg machen, wird es für alle Akteure schwer, sich langfristig auf einen strategischen Kurs zu bewegen.
Was muss passieren, damit die Idee nicht verpufft? Müller: Ich hoffe und fordere, dass die Branche die Gedanken zur Sektor-Strategie Milch zeitnah aufgreift. Mein Vorschlag benötigt einen konstruktiven Dialog, der keine Meinung ausschließt und ergebnisoffen geführt wird. Als Ziel wünsche ich mir einen Aktionsplan für die Milch. Auch wenn das ein langer und schwieriger Weg sein wird: Wichtig ist, irgendwann den ersten Schritt zu machen.
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Der Vorschlag von Ingo Müller, Geschäftsführer des Deutschen Milchkontor (DMK), zum Aufbau einer „Sektor-Strategie Milch“ beim Milchpolitischen Frühschoppen des Milchindustrie-Verbandes am Rande der Grünen Woche hat für Diskussionen gesorgt. top agrar sprach mit Müller über seinen Vorschlag.
Herr Müller, Sie fordern eine „Sektor-Strategie Milch“. Was ist damit gemeint? Müller: In der deutschen Landwirtschaft ist Milch der wichtigste und umsatzstärkste Produktionszweig. Deutschland ist größter Milchproduzent der EU. Wenn wir aber auf Augenhöhe mit unseren Nachbarn die Geschicke der deutschen und europäischen Milchwirtschaft gestalten wollen, brauchen wir als Branche einen gemeinsamen Rahmen, eine Zukunftsstrategie. Der deutschen Milchwirtschaft fehlt eine konsensfähige und vor allem klare Ausrichtung, wohin sie sich entwickeln will. Ohne diese ist es schwierig, sich auf einen strategischen Kurs auszurichten.
Wer soll alles dabei sein? Wer soll es finanzieren, wer moderieren? Müller: Voraussetzung ist eine branchenweite Abstimmungs- und Koordinationsplattform. Ich will weder bestehende Verbands- und Organisationsstrukturen auflösen noch will ich sie neu ausrichten. Und wir brauchen auch keine neue Organisation. Vielmehr sollen die bestehenden Erzeuger- und Molkereiverbände eine gemeinsame Plattform installieren. Hier sollen sie diskutieren und einen Kompromiss finden. Dazu ist eine gute Moderation der Runde wichtig.Vor der Frage der Finanzierung steht die Definition von Zielen und Maßnahmen. Wenn es gelingt, gemeinsame Ziele und Maßnahmen zu definieren, wird sich niemand der Finanzierung entziehen. Nicht nur wir zahlen jedes Jahr viel Geld an verschiedene Organisationen. Geld wäre also da. Wir als DMK werden unseren Beitrag leisten.
Welche konkreten Ziele haben Sie? Welche Erfolge erhoffen Sie sich? Müller: Das Ziel ist anspruchsvoll wie klar gleichermaßen: Wir müssen als Milchwirtschaft einen Aktionsplan entwerfen. Damit können wir Politik und Verwaltung gemeinsame Handlungsoptionen für die kommenden Jahre aufzeigen. Das ist nicht mit einem Fingerschnipp zu erreichen. Wenn wir uns aber nicht auf den Weg machen, wird es für alle Akteure schwer, sich langfristig auf einen strategischen Kurs zu bewegen.
Was muss passieren, damit die Idee nicht verpufft? Müller: Ich hoffe und fordere, dass die Branche die Gedanken zur Sektor-Strategie Milch zeitnah aufgreift. Mein Vorschlag benötigt einen konstruktiven Dialog, der keine Meinung ausschließt und ergebnisoffen geführt wird. Als Ziel wünsche ich mir einen Aktionsplan für die Milch. Auch wenn das ein langer und schwieriger Weg sein wird: Wichtig ist, irgendwann den ersten Schritt zu machen.