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Österreich: Berglandmilch startet Mengenregulierung

Zum 1. Januar 2018 hat die Molkerei Berglandmilch in Österreich eine Mengenregulierung eingeführt. Bei einigen Lieferanten stößt das auf Protest. Das berichtet top agrar-Österreich in der aktuellen Ausgabe 1/2018.

Lesezeit: 3 Minuten

Zum 1. Januar 2018 hat die Molkerei Berglandmilch in Österreich eine Mengenregulierung eingeführt. Bei einigen Lieferanten stößt das auf Protest. Das berichtet top agrar-Österreich in der aktuellen Ausgabe 1/2018.


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Das Stabilisierungsprogramm soll für das erste Halbjahr 2018 befristet sein. Es basiert auf einem Bonus- und einem Abschlagsteil und wird automatisch bei der Milchgeldabrechnung berücksichtigt.


Das Bonusprogramm läuft vom 1. Januar bis 30. Juni 2018. Verglichen wird jeweils auf Monatsbasis, z.B. Anlieferungsmenge Januar 2018 zu Januar 2017. Für jedes im jeweiligen Vergleichszeitraum weniger gelieferte kg Milch erhalten die Lieferanten 10 Cent Bonus. Die prämienfähige Menge ist allerdings mit max. 10 % Reduktion gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat gedeckelt.


Das Abschlagsprogramm läuft ab 1. Februar 2018 bis auf Widerruf. Auch hier wird der Vergleich auf Monatsbasis herangezogen, z.B. Anlieferungsmenge Februar 2018 mit Anlieferungsmenge Februar 2017. Mehranlieferungen von bis zu 3 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahresmonat bleiben ohne Abschlag. Für die darüber hinausgehende Überlieferung beträgt der Abschlag 10 Cent je kg Überlieferung.


Mit dem Stabilisierungsprogramm soll laut Geschäftsführung verhindert werden, dass die angelieferten Milchmengen im 1. Halbjahr 2018 die in der Berglandmilch zur Verfügung stehenden Verarbeitungskapazitäten übersteigen. Diese Mengen müssten ansonsten in den Versand gehen. Sie würden sich entsprechend auf das Gesamtergebnis auswirken. Österreichs größter Milchverarbeiter ist gerade dabei, die Kapazitäten auszuweiten.


"Verkraften nochmalige Mengenreduzierung nicht"


Bei einigen Lieferanten stößt die Mengenregulierung auf Protest. Albert Glettler aus Stenzengreith hat deshalb einen offen Brief an die Geschäftsführung der Berglandmilch verfasst:


"Die Mengenregulierungsmaßnahme kann ich nicht ganz verstehen, obwohl der grundsätzliche Gedanke dahinter durchaus Sinn macht. Meine Kritik bezieht sich auf die Ausgestaltung der Mengenregulierung. Ich führe dafür meinen eigenen Betrieb mit 20 Milchkühen an, in dem Wissen, dass dies für viele kleinere Betriebe in dieser Größenordnung ebenfalls zutrifft.


Ich habe in der letzten Wintersaison an der freiwilligen Mengenreduzierung teilgenommen. Dabei habe ich phasenweise bis zu einem Drittel weniger Milch geliefert als in den Vorjahren. Es wurden Problemkühe ausgesondert, sehr viel Milch an Kälber verfüttert, sowie teilweise Kalbinnen verkauft, die ich ansonsten behalten und gemolken hätte. Durch die jetzt beschlossene Maßnahme werden Betriebe wie unserer bestraft, die im Vorjahr die Milchanlieferung zum Teil massiv zurückgefahren und somit der Genossenschaft bzw. dem gesamten Milchmarkt unter die Arme gegriffen haben. Kleine Betriebe verkraften ein nochmaliges Jahr des reduzierten Milchpreises nicht.


Allein der Vergleich mit dem Vorjahr führt dazu, dass diesen Betrieben monatlich bis zu 500 € fehlen. Dabei ist klar, dass dies 1:1 auf das Nettoeinkommen durchschlägt.


Wachstumsbetriebe, die 2017 bei der freiwilligen Mengenreduktion nicht mitgemacht haben, haben einen Wettbewerbsvorteil auf Kosten jener Betriebe, die sich solidarisch erklärt haben. Ich fordere hiermit auch die Genossenschaft auf, sich mit Ihren Mitgliedern solidarisch zu erklären."

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