Auf der 8. Göttinger Fachtagung für Milchwirtschaft stand jetzt die Automatisierung der Milchproduktion im Fokus der Diskussionen. Dabei wurden vor allem zentrale Fragen zur Betriebsorganisation und Kostenanalyse beantwortet.
Insbesondere der Vortrag von Michael Helmers, Landwirt aus Oldenburg, weckte das Interesse bei den Praktikern, in dem er seinen vollautomatisierten Milchviehstall vorstellte. „Die Abkürzung AMS (Automatisches Melk System) bedeutet eigentlich „Anderes Management System““, sagte Helmers.
Auch Dieter Hanselmann, Berater und Milchviehhalter, bekräftigt das neue Berufsbild als „Multimanager“. Gerade beim Personalmanagement würde schnell vergessen, wie zeitintensiv dieses ist. Eine Automatisierung könnte somit viel Zeit einsparen und schnell Abhilfe schaffen.
Auch die Möglichkeiten und Probleme im Umgang mit Sensordaten blieben nicht unberücksichtigt. Dr. Ute Müller vom Institut für Tierwissenschaften der Universität Bonn betonte, dass die automatische Filterung von Daten eine Hilfe für die tägliche Betriebsorganisation sein kann. Das Auge des erfahrenen Landwirtes ersetze sie jedoch nicht.
Johannes Thomson von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein diskutierte mit den Teilnehmern intensiv über die aktuellen Kosten und dem Arbeitszeitbedarf verschiedener Melksysteme. Dennoch steht für Thomson am Ende des Tages auch eines fest: „Melken muss Spaß bringen“. Dies sei neben den Kosten der zentrale Entscheidungsgrund für eine neue oder andere Melktechnik.