Zum Tag der Milch lädt Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt morgen die Milchbranche inklusive aller Bauernvertreter zum Milchgipfel in sein Ministerium. Gemeinsam mit Kartellamtspräsident Mundt sollen Schlussfolgerungen aus der Milchmarktkrise diskutiert werden. Außerdem will Schmidt seinen Milchbericht 2017 vorlegen.
Ein Jahr nach dem 1. Milchgipfel im Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) und am 60. Weltmilchtag lädt Minister Christian Schmidt (CSU) für den morgigen Donnerstag die gesamte Milchbranche aus Landwirten, Molkereien, Verbände, den Lebensmitteleinzelhandel und den Präsidenten des Bundeskartellamts Andreas Mundt zu einem weiteren Milchgipfel in sein Haus ein. Laut Einladung soll über „erfolgte und noch notwendige Schlussfolgerungen aus der Milchmarktkrise“ diskutiert werden.
Erweiterter Kreis
Im Vergleich zum ersten Milchgipfel im vergangenen Jahr hat sich der Kreis der Eingeladenen erweitert. Neben dem Deutschen Bauernverband (DBV), dem Deutschen Raiffeisenverband (DRV), dem Milchindustrieverband (MIV), dem Bundesverband der Privaten Milchwirtschaft sind nun auch der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM), das Milchboard, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) mit von der Partie. Hinzu kommen noch einige Vertreter der größten Molkereien wie das Deutsche Milchkontor (DMK), von Hochwald Milch und von ARLA Foods Deutschland sowie der Handelsverband Deutschland (HDE).
Milchbericht und Lieferbeziehungen Thema
Für den Termin kündigt Schmidt an, seinen Milchbericht 2017 mit Analysen und Handlungsfeldern vorstellen zu wollen. Mit der Anwesenheit des Kartellamtspräsidenten wird auch das Thema Lieferbeziehungen bei dem Gipfel vorne stehen. In seinem viel diskutierten Sachstandspapier zu den Milch-Lieferbedingungen hatte das Amt im März die Laufzeiten und Kündigungsfristen in den Verträgen zwischen Erzeugern und Molkereien in Deutschland kritisiert. Es hatte außerdem die Andienungspflicht und Abnahmegarantie hinterfragt und mehr Alternativen bei der Preisgestaltung angemahnt.
1. Milchgipfel endete mit Hilfspaket
Der erste Milchgipfel fand im BMEL am 30. Mai 2016 Mitten in der Milchkrise statt. Dort hatten sich die Teilnehmer darauf einigen können, dass es strukturelle Verbesserungen in der Wertschöpfungskette von Milch geben müsse. Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt hatte dort sein ein Hilfspaket für die Landwirtschaft von 100 Mio. € + X vorgestellt, dass im Herbst 2016 mit den Bestandteilen Milchmengendisziplinprogramm, Gewinnglättung und Bürgschaftsprogramm verabschiedet wurde. Gemeinsam mit den EU-Hilfen von 2015 und 2016 sowie der vom Bundestag verabschiedeten Entlastung bei der landwirtschaftlichen Unfallversicherung für 2016 und 2017 rechnet das BMEL mittlerweile das Hilfspakt auf eine Summe von knapp 600 Mio. € hoch.
Seitdem drei weitere Treffen
Schmidt hatte weiter bei dem Milchgipfel die Bildung einer Branchenorganisation angemahnt. Statt einer solchen hat die Milchwirtschaft mittlerweile eine Interessengemeinschaft Genossenschaftliche Milchwirtschaft (IG Milch) gegründet. Außerdem hatte Schmidt beim ersten Milchgipfel angekündigt, einen Branchendialog moderieren zu wollen. In der Folge hat es im BMEL bis zum morgigen Milchgipfel drei vom BMEL benannte „Milchstrukturgespräche“ gegeben.