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Tagebuch Staggen Tag 4: Der TMF-Stall - Höchster Tierkomfort für Transitkühe und Frischabkalber

Die Trockensteher brauchen einen guten Start in die Laktation. Der sogenannte TMF-Stall auf Gut Hohen Luckow dient genau diesem Ziel.

Lesezeit: 4 Minuten

Meinen heutigen Arbeitstag verbrachte ich zum größten Teil im TMF-Stall (Transition Management Facility), der im Jahre 2007 gebaut wurde. Es ist der Stall für Trockensteher und frisch abgekalbte Kühe. Alle Trockensteher (sieben Wochen stehen die Kühe hier trocken), Frischlaktierende (bis drei Wochen nach der Kalbung), sowie die hoch tragenden Jungtiere finden hier Platz. Der Stall hat eine Länge von 220 m, eine Breite von 37 m und ist 13 m hoch. Die Aufstallung erfolgt in zwei Reihen mit Faltschieber.  Ebenso verfügt der Stall über einen eigenen Melkstand (Doppel-12er Side-by-Side von Boumatic), zehn einzelne Abkalbeboxen, zwei Behandlungsstände und einen Sortierbereich. Für die frisch geborenen Kälber stehen 18 Einzelboxen mit Wärmelampe zur Verfügung. Der Stall verfügt über ein hohes Maß an Tierkomfort, nicht zuletzt durch seine Tiefboxen mit Sandeinstreu.


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Im Schnitt werden hier zehn Kälber am Tag geboren. Die Jungtiere und Kühe kommen erst direkt zum Kalben in die Abkalbeboxen. Regelmäßig werden die Gruppen der Kalbenden kontrolliert, um zeitnah auszusortieren. Im Normalfall kalben auf Hohen Luckow die Kühe alleine ab, nur in Notfällen wird eingegriffen.


Ist ein Kalb geboren, wird es sofort von der Mutter entfernt. Anschließend haben wir das Kalb gewogen und in eine Einzelbox im Kälberstall gefahren. Dort wird der Nabel unverzüglich mit Jod desinfiziert. Nachdem das Kalb eine Ohrmarke erhalten hat, bekommen alle weiblichen Kälber noch 5 ml Eisen gespritzt.

Die Kuh wird aus der Abkalbebox geholt und in einem Stand fixiert. Nach einer Reinigung und einer vaginalen Untersuchung, um mögliche Verletzungen oder aber auch Zwillingsgeburten zu diagnostizieren, wird der Kuh die Biestmilch abgemolken. Mit vier Litern der Milch wird das Kalb sofort gedrencht.


Ein Teil der Biestmilch wird vorher abgenommen, um mit einem Densimeter die Dichte zu messen. Dabei habe ich Biestmilch abgefüllt für eine aktuell auf Gut Hohen Luckow laufende Doktorarbeit, aus der anschließend der Immunglobulingehalt gemessen wird. Des Weiteren habe ich für eine andere Doktorarbeit eine Blutprobe der Kuh genommen. Mit dieser Probe wird der Serumelektrolytgehalt, Calcium. Phosphor, BHB und freie Fettsäuren gemessen. Gut Hohen Luckow hat aktuell zwei Doktorandinnen und einen Studenten der Tiermedizin beschäftigt.


Färsen habe ich nun 600 ml Propylenglykol zur Ketoseprophylaxe verabreicht. Kühe erhalten zusätzlich zum Propylenglykol noch einen Calcium Bolus, um Milchfieber vorzubeugen. Wichtig bei allen Arbeitsschritten ist natürlich die Sauberkeit und der ruhige Umgang mit den Kühen, aber auch die Dokumentation. Alle erhobenen Daten wie Kolostrummenge und Qualität, Kalbezeitpunkt oder Geschlecht des Kalbes müssen in eine vorgegebene Liste eingetragen werden. Im Anschluss gehen die Kühe in eine Strohbox. Sobald sie fit sind und ihre Milchprobe Hemmstoff negativ getestet wurde, kommen sie in eine eigene Gruppe.


Die Färsen kommen direkt in einen speziellen Stallbereich: Dieser ist so konzipiert, dass es mehr Fressplätze als Liegeplätze gibt – und die Abteile niemals zu mehr als 85 % belegt sind. Der Betriebsleiter Martin Moos erläuterte mir, dass ganz bewusst ein zwei Reiher gebaut wurde, um den Tieren ein optimales Platz- und Fressangebot zu gewährleisten. Im TMF-Stall werden alle frisch gekalbten Tiere drei Mal am Tag gemolken. Von nun an befinden sich die Abgekalbten in diesen melkenden Gruppen mit je 36 Tieren.


Einfaches Sortieren und Selektieren ist in diesem Stall möglich und unerlässlich. Bei dieser Herdengröße und dem intensivem Management um die Abkalbung rechnet sich ein so konzipierter Stall auf jeden Fall.

Nachdem wir am Abend noch einige frisch geborene Kälber und abgekalbte Kühe versorgt haben, bin ich in den wohlverdienten Feierabend gegangen.

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