Landwirte sollen Rinder nicht mehr in der Anbindung halten. Diese Haltung sei weder tier- noch verhaltensgerecht. Das fordert die Bundestierärztekammer (BTK) in einem Positionspapier an die Parteien zur Bundestagswahl.

 

Die Tierärzte verlangen, dass die Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung um Anforderungen an die Haltung von über sechs Monate alten Rindern erweitert wird. Dabei drängen sie auf einen verbindlichen Ausstiegstermin aus der Anbindehaltung.

 

Die BTK bemüht sich um die Einführung eines Verfahrens zum obligatorischen Prüfen und Zulassen für Stallsysteme. Eine verpflichtende Tierdatenbank, die bundeseinheitlich Gesundheitsdaten erfasst und auswertet, halten die Tierärzte für sehr sinnvoll. So könne man die Tiergesundheit im Bestand messen und mit anderen Betrieben vergleichen.

 

Für ein Verbot der noch erlaubten, nicht-kurativen Amputationen spricht sich die Tierärztekammer aufgrund von Tierschutzaspekten aus. BTK-Präsident Dr. Uwe Tiedemann erklärt: „Es ist nicht ausreichend, zur Lösung der drängenden Probleme in der Nutztierhaltung ausschließlich auf freiwillige Vereinbarungen zu setzen.“