Geringe Futteraufnahmen in den Tagen vor dem Kalben erhöhen das Risiko für Stoffwechselerkrankungen und Leistungseinbruch. Besonders ältere Kühe sollten Sie im Blick haben. Das erklärte Thomas Engelhard von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) beim Tag des Milchviehhalters in Iden.
Geringe Futteraufnahmen in den Tagen vor dem Kalben erhöhen das Risiko für Stoffwechselerkrankungen und Leistungseinbruch. Besonders ältere Kühe sollten Sie im Blick haben. Das erklärte Thomas Engelhard von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) beim Tag des Milchviehhalters in Iden.
Engelhard stellte eine aktuelle Untersuchung der LLG Iden zur Futteraufnahme der Trockensteher und den Auswirkungen auf die folgende Laktation vor (siehe unten). Niedrige Futteraufnahmen lassen sich laut Engelhard verhindern: Milcherzeuger sollten gute fachliche Management-Praxis umsetzen, die Körperkondition beobachten und frühzeitig eingreifen. Um die Futteraufnahme abzuschätzen, empfiehlt Engelhard den Hungergruben-Score zu erfassen (Pansenfüllung vier Stunden nach der Fütterung). Um Kühe zum Fressen zu bringen eigne sich beispielsweise schmackhaftes Heu oder wenn nötig pansenstimulierende Mittel.
Anhand einer Untersuchung der LLG Iden zeigt Engelhard, wie sich eine geringe Futteraufnahme vor dem Kalben auswirkt: Die Wissenschaftler erfassten die Futteraufnahme von über 100 Milchkühen 21 Tage vor bis 60 Tage nach dem Kalben. Sie teilten die Tiere in drei Klassen abhängig von der Futteraufnahme ein: gering (weniger als 12,6 kg TM/Tag), mittel (12,6 bis 15,2 kg TM/Tag), hoch (über 15,2 kg TM/Tag).
Tiere der Klasse mit geringen TM-Aufnahmen waren zum Trockenstellen mit einer höheren BCS-Note bewertet worden (im Schnitt 3,3 vs. 3,0) und hatten eine höheren Rückenfettdicke (17,7 mm vs. 14,6 mm). Außerdem waren die Tiere im Schnitt älter (3,5 vs. 3,1 Laktationen) und zeigten eine längere Zwischenkalbezeit (429 vs. 383 Tage).
Das wirkte sich auf Leistung und Gesundheit aus: Kühe mit geringen Futteraufnahmen in der Trockenstehzeit erreichten in den ersten 60 Laktationstagen eine Milchleistung von 41,5 kg/Tag, Tiere mit hoher Futteraufnahme 45,4 kg/Tag erreichten. 6% der Kühe mit geringer Aufnahme gingen im ersten Laktationsdrittel wegen Stoffwechsel- und Entzündungserkankungen ab. In der Vergleichsgruppe waren das nur 3%.
Hinweis:
Bitte aktivieren Sie Javascipt in Ihrem Browser, um diese Seite optimal nutzen zu können
Zum Lesen dieses Artikels benötigen Sie ein top agrar Abonnement
Geringe Futteraufnahmen in den Tagen vor dem Kalben erhöhen das Risiko für Stoffwechselerkrankungen und Leistungseinbruch. Besonders ältere Kühe sollten Sie im Blick haben. Das erklärte Thomas Engelhard von der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Sachsen-Anhalt (LLG) beim Tag des Milchviehhalters in Iden.
Engelhard stellte eine aktuelle Untersuchung der LLG Iden zur Futteraufnahme der Trockensteher und den Auswirkungen auf die folgende Laktation vor (siehe unten). Niedrige Futteraufnahmen lassen sich laut Engelhard verhindern: Milcherzeuger sollten gute fachliche Management-Praxis umsetzen, die Körperkondition beobachten und frühzeitig eingreifen. Um die Futteraufnahme abzuschätzen, empfiehlt Engelhard den Hungergruben-Score zu erfassen (Pansenfüllung vier Stunden nach der Fütterung). Um Kühe zum Fressen zu bringen eigne sich beispielsweise schmackhaftes Heu oder wenn nötig pansenstimulierende Mittel.
Anhand einer Untersuchung der LLG Iden zeigt Engelhard, wie sich eine geringe Futteraufnahme vor dem Kalben auswirkt: Die Wissenschaftler erfassten die Futteraufnahme von über 100 Milchkühen 21 Tage vor bis 60 Tage nach dem Kalben. Sie teilten die Tiere in drei Klassen abhängig von der Futteraufnahme ein: gering (weniger als 12,6 kg TM/Tag), mittel (12,6 bis 15,2 kg TM/Tag), hoch (über 15,2 kg TM/Tag).
Tiere der Klasse mit geringen TM-Aufnahmen waren zum Trockenstellen mit einer höheren BCS-Note bewertet worden (im Schnitt 3,3 vs. 3,0) und hatten eine höheren Rückenfettdicke (17,7 mm vs. 14,6 mm). Außerdem waren die Tiere im Schnitt älter (3,5 vs. 3,1 Laktationen) und zeigten eine längere Zwischenkalbezeit (429 vs. 383 Tage).
Das wirkte sich auf Leistung und Gesundheit aus: Kühe mit geringen Futteraufnahmen in der Trockenstehzeit erreichten in den ersten 60 Laktationstagen eine Milchleistung von 41,5 kg/Tag, Tiere mit hoher Futteraufnahme 45,4 kg/Tag erreichten. 6% der Kühe mit geringer Aufnahme gingen im ersten Laktationsdrittel wegen Stoffwechsel- und Entzündungserkankungen ab. In der Vergleichsgruppe waren das nur 3%.