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ife: Noch ein erfolgreiches Milch-Jahr in Sicht

Das Jahr 2014 verspricht eine weiterhin günstige Entwicklung des Milchmarktes. Davon gehen Erhard Richtarts und Dr. Holger Thiele vom ife Institut für Ernährungswirtschaft und Fachhochschule Kiel aus.

Lesezeit: 4 Minuten

Das Jahr 2014 verspricht eine weiterhin günstige Entwicklung des Milchmarktes. Davon gehen Erhard Richtarts und Dr. Holger Thiele vom ife Institut für Ernährungswirtschaft und Fachhochschule Kiel aus.


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Die deutschen Molkereien dürften die 2013 übertroffene Rekordmarke von 25 Mrd. € Umsatz im kommenden Jahr halten, wenn nicht sogar übertreffen. In allen Bereichen haben sich deutlich höhere Preise durchgesetzt, zudem ist mit mehr Milch zu rechnen. Zum ersten Mal haben die deutschen Milcherzeuger über 30 Mio. Tonnen Milch an die Molkereien geliefert, die damit einen Rekorderlös von etwa 11,3 Mrd. € erzielten – 17 % mehr als 2012.


Im Jahresdurchschnitt liegt der Milchpreis nach vorläufiger Schätzung bei etwa 38 Cent je kg. Den Molkereien standen laut ife zusätzlich über eine Million Tonnen Milch von Erzeugern aus benachbarten EU-Mitgliedstaaten und aus Zukäufen von EU-Molkereien zur Verfügung. Positiv für die Auslastung der Kapazitäten wirkte sich die expansive Entwicklung der Anlieferungen in der zweiten Jahreshälfte aus. Dies war sowohl der verbesserten Futtersituation bei den Milchviehbetrieben als auch den für die Erzeuger attraktiveren Preisen zuzuschreiben, so Richarts und Thiele. Das Wachstum der Milchmengen konzentriere sich vor allem auf den Norden und Westen der Bundesrepublik, also Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen.


Dass die Preisentwicklung wieder heftige Ausschläge – und zwar 2013 nach oben – hatte, hat laut ife wenig mit der Nachfrage der deutschen und EU-Verbraucher zu tun. Denn bei einem ohnehin schon hohen Niveau könne man keine Zuwächse erwarten, wohl kaum in Zeiten steigender Verbraucherpreise und erst recht nicht in den von der Finanzkrise gebeutelten Mitgliedstaaten. Dagegen hält die starke Nachfrage vom internationalen Markt unvermindert an und erweist sich als die treibende Kraft für die Bewegung der Preise auf historischen Höchstständen. Zwar reichen diese Höchststände nicht bei allen Erzeugnissen an die von 2007 und 2011 heran, erwiesen sich aber als umso nachhaltiger.


Mit dem wachsenden Angebot dürfte die EU im Jahr 2014 auch mehr an Milchprodukten exportieren können, schätzen Richarts und Thiele. 2013 war sie wegen der im Zeitraum von Mitte 2012 bis Mitte 2013 rückläufigen Milcherzeugung gar nicht in der Lage, alle Nachfragen zu bedienen. Vor allem an Milchpulver wurde weniger exportiert; erst im Herbst nahmen die Exporte von Vollmilchpulver zu, während an Magermilchpulver wegen anhaltend niedriger Erzeugung weiterhin weniger exportiert wurde. Da Butter in der EU ohnehin deutlich teurer ist als am Weltmarkt, wurden nur relativ bescheidene Mengen exportiert.


Kräftig zugenommen haben die Exporte von Molkenpulver und anderen Molkederivaten. Aus dem wachsenden Käseexport nach Drittländern konnten viele deutsche Hersteller wegen der Schwierigkeiten mit Russland keinen Nutzen ziehen, andere Märkte, auch einige EU-Länder, nahmen dafür mehr Käse aus Deutschland ab.


Getrieben wird die größere Nachfrage vom internationalen Markt, von dem sich offensichtlich noch beschleunigenden Verbrauchswachstum in Schwellenländern. Ihm vermochte 2013 die weltweite Erzeugung nicht zu folgen, vor allem nicht in den Weltregionen, die den größten Teil des internationalen Handels bedienen, nämlich Ozeanien, die EU und die USA. Schon Mitte 2012 hatten sich die festen Tendenzen am internationalen Markt durchgesetzt, und im weiteren Verlauf zeigte er immer deutlicher die Merkmale des Verkäufermarktes.


Wann mit dem zunehmenden saisonalen und zyklischen Wachstum des Milchangebots auf der nördlichen Hemisphäre der irgendwann zu erwartende Break-even-Punkt mit der Nachfrage schon erreicht wird, ist laut ife derzeit noch nicht zu erkennen. Die Märkte seien immer noch fest gestimmt, und diese Grundtendenz zeichne sich auch zumindest für den Beginn des Jahres 2014 ab.


Ob es im weiteren Verlauf des Jahres 2014, abgesehen von saisonalen Schwankungen, tatsächlich zu einer fundamentalen Wende am Markt kommt, werde sich erst später erkennen lassen. Wenn dann die als Rohstoffe angesehenen Industrieprodukte aus Milch nachgeben, werde sicher noch einige Zeit vergehen, bis das Frische- und das Käsesortiment und schließlich auch die Milchauszahlungspreise folgen.


Auch in der Aufwärtsphase der Rohstoffe sei das so gewesen. Allerdings hatten Anfang 2013 die Milchauszahlungspreise, anders als sonst, nur geringfügig nachgegeben. Die übliche saisonal bedingte Abwärtsbewegung war schon im Frühjahr nicht mehr erkennbar, sie wurde von der zyklischen Erholung überlagert. Am heftigsten wirkte sich diese Entwicklung am Buttermarkt aus, und Blockbutter hat sich in den vergangenen Jahren zum volatilsten Produkt entwickelt. Über lange Zeit und noch vor einigen Jahren waren es die Molkenpulverpreise, die am heftigsten schwankten, gefolgt von Magermilchpulver.


Eine Besonderheit weist in diesem Jahr die Preisentwicklung von Milcherzeugnissen weltweit und in der EU auf: In der zweiten Jahreshälfte, als bei anderen agrarischen und sonstigen Rohstoffen einschließlich Erdöl ein Preisverfall einsetzte, sind die Preise noch weiter gestiegen.

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