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ASP-Fachgipfel: RLP zahlt 50 Euro für Fallwildbeprobung

Jäger in Rheinland-Pfalz erhalten jetzt für die Beprobung von Fallwild jeweils 50 Euro. Außerdem übernimmt das Ministerium das Porto zum Versand der Probe. Das hat Umweltministerin Ulrike Höfken am Montag auf einem Fachgipfel zu Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest bekanntgegeben.

Lesezeit: 4 Minuten

Jäger in Rheinland-Pfalz erhalten jetzt für die Beprobung von Fallwild jeweils 50 Euro. Außerdem übernimmt das Ministerium das Porto zum Versand der Probe. Das hat Umweltministerin Ulrike Höfken am Montag auf einem Fachgipfel zu Maßnahmen gegen die Afrikanische Schweinepest bekanntgegeben. 


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Höfken hatte zusammen mit Tierärzten, Vertretern von Bauernverbänden, Kreisverwaltungen sowie dem Landesjagdverband im Landesmuseum in Mainz über Möglichkeiten beraten, die Seuche noch zu verhindern.

Jagdverbandspräsident Kurt Alexander Michael stellte laut dem SWR aber klar, dass es zwar genügend Jäger gebe, diese allerdings die Hilfe von Hunden bräuchten. Gut wäre daher zum Beispiel die Abschaffung der Hundesteuer für Jagdhunde. Auch müsse das ganze Fleisch verarbeitet und verkauft werden. "Da muss der Staat ein bisschen helfen."


Den Tierhaltern empfiehlt das Umweltministerium, eine Ertragsschadensversicherung abzuschließen und sich durch die konsequente Einhaltung eines hohen Hygienestandards vor einem Eintrag zu schützen. „Wichtig ist, dass jeder nach seinen Möglichkeiten Vorsorge gegen die verheerende Tierseuche trifft“, erklärte die Ministerin und kündigte für Ende des zweiten Halbjahres ASP-Übungen für die Veterinärbehörden der Landkreise und Städte an.


Weiteres Thema waren Maßnahmen, wenn die ASP ausbricht. "Wie können erkrankte Tiere möglichst schnell erkannt werden?", und "Welche Maßnahmen sind notwendig?", waren diskutierte Fragen. Beim Landesuntersuchungsamt in Koblenz gibt es dazu nun ein zentrales Krisenlager mit Schutzanzügen, Überschuhen, Desinfektionsmitteln und Handschuhen. Der Landesbetrieb Mobilität hat zudem Schilder an allen Autobahnraststätten aufgehängt, die in mehreren Sprachen darauf hinweisen, dass Speisereste in verschlossene Mülleimer geworfen werden müssen.


Auch Erntehelfer und Saisonarbeiter aus Osteuropa und Lastwagenfahrer würden gezielt informiert, heißt es. Denn die größte Gefahr gehe weiterhin von Menschen aus, die ein mit dem Virus infiziertes Lebensmittel mitbringen. Ein weggeschmissenes Wurstbrötchen reiche schon, so die Fachleute.


Regierung will Zaun um Fundort ziehen


Je nachdem, ob ein infiziertes Tier im Wald, auf einem Feld oder in Stadtnähe gefunden wird, gebe es verschiedene Sofortmaßnahmen, hieß es in Mainz weiter. "Wenn möglich errichtet man einen Zaun um das Kerngebiet", erklärte Tierseuchenexpertin Silvia Eisch-Wolf nach SWR-Angaben weiter. So könnten andere möglicherweise infizierte Wildschweine nicht entkommen. Allerdings sei noch kein Zaun gekauft worden, dazu liefen aber Überlegungen.


Das Gebiet rund um die Fundstelle werde dann systematisch nach weiteren toten Wildschweinen abgesucht. Dann seien die Jäger gefragt. "In der Kernzone streben wir eine wirklich systematische Verringerung des Bestandes an, am besten gegen Null", sagte Eisch-Wolf. Das sei schwierig, da sich Wildschweine im Gebüsch gut verstecken könnten.


Klein vom Landesjagdverband sagte, man müsse über mehr Möglichkeiten für die Jäger nachdenken, etwa den Einsatz von Nachtzielgeräten. "Das ist dann nicht mehr Jagd, das ist Seuchenbekämpfung." Laut Gesetz sind Nachtzielgeräte bei der Jagd nicht erlaubt.


Unterschiedliche Prämienmodelle je nach Kreis


Seit Anfang Februar bekommen die Jäger im Rhein-Lahn-Kreis bereits 10 Euro für jeden abgeschossenen Wildschweinfrischling. Pro Tier bleiben ihnen am Ende noch rund fünf Euro übrig, weil sie noch die Untersuchung des Wildschweins auf Parasiten bezahlen müssen. Das ist Pflicht, wenn sie das Fleisch der Tiere essen wollen, so der SWR weiter.


Die Kreise Neuwied und Mayen-Koblenz machen es dagegen umgekehrt: Statt einer Aufwandsentschädigung für die Kosten der Wildschweinjagd können Jäger derzeit insgesamt 1.000 Tiere kostenlos testen lassen. Im Rhein-Hunsrück-Kreis bleiben die Tests sogar bis Dezember 2019 gratis. Im Kreis Cochem-Zell wiederum gibt es weder einen kostenlos Parasitentest noch Geld von der Kreisverwaltung für jedes erlegte Wildschwein.


Jagdverbände kritisieren Massenabschuss


Unterdessen sehen die Jagdverbände in Thüringen die geplanten Massenabschüsse von Wildschweinen kritisch. Das Landwirtschaftsministerium verlangt, dass 70.000 Wildschweine in Thüringen geschossen werden - etwa doppelt soviel wie bisher pro Jahr. So verweist etwa die Kreisjägerschaft Eichsfeld darauf, dass die Afrikanische Schweinepest vermutlich nicht durch Wildschweine, sondern durch Menschen eingeschleppt wird, berichtet der MDR.


Die Frage sei nicht ob, sondern wann sie kommt, sagte auch der Vorsitzende der Jägerschaft Heiligenstadt, Holger Leonardt. Sein Verband beklage außerdem die Monokulturen der Landwirtschaft, in denen sich ganze Wildschweinrotten von Mai bis Oktober verstecken könnten. Darauf weisen auch Naturschützer hin, die in den riesigen Raps- und Maisfeldern die Ursache für die rapide Vermehrung von Wildschweinen sehen, so der MDR.


Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version hatten wir fälschlicherweise berichtet, RLP zahle 50 Euro pro erlegtem Wildschwein. Richtig ist aber, dass es 50 Euro pro Fallwild für die Beprobung gibt.

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