Das Bundeslandwirtschaftsministerium wies Reisende und Fernfahrer eindringlich darauf hin, keine tierischen Erzeugnisse aus Litauen nach Deutschland einzuführen. Das Virus sei für den Menschen ungefährlich, bedrohe aber durch seine hohe Ansteckungskraft die Schweinebestände und damit einen ganzen Wirtschaftszweig. Die deutschen Behörden beobachteten deshalb die Situation mit erhöhter Aufmerksamkeit.
Touristen, Geschäftsreisende, LKW-Fahrer und alle anderen Gruppen rief das Berliner Agrarressort auf, unter keinem Umständen Lebensmittel tierischer Herkunft oder Reiseproviant insbesondere aus dem betroffenen Gebiet in Litauen mitzubringen. Das Virus sei sehr widerstandsfähig und halte sich lange, beispielsweise auf Lebensmitteln. Würden diese als Speiseabfälle an Haus- oder Wildschweine verfüttert, könne der Erreger auch in hiesige Bestände gelangen. In frei zugänglichen Müllbehältern an Autobahnraststätten sollten solche Reste ebenfalls nicht entsorgt werden, betonte das Ministerium.
Schweinehaltern werde dringend die Einhaltung der allgemeinen Biosicherheitsmaßnahmen empfohlen. Dazu gehörten etwa Beschränkungen des Personen- und Warenverkehrs in Betrieben, die Verwendung betriebseigener Schutzkleidung sowie die Reinigung und Desinfektion der Transportfahrzeuge. Das Agrarressort wies darauf hin, dass die ASP bei Tieren unheilbar sei. Im Seuchenfall müsse der gesamte Tierbestand getötet und unschädlich beseitigt werden. Diese enormen wirtschaftlichen Schäden für die Tierhalter würden durch einzurichtende großflächige Schutzzonen mit strengen Handels- und Transportverboten noch verschärft, warnte das Ministerium.