Haben die Argentinier etwa ihre Liebe zum Schweinefleisch entdeckt? Fast könnte man es meinen, denn der Schweinefleischverbrauch steigt seit Jahren kontinuierlich an. Aktuell liegt er bei 13,5 kg pro Person und Jahr. Das ist ein Zuwachs von fast 60 % in den letzten sechs Jahren. Der Selbstversorgungsgrad beträgt rund 90 %.
Das haben auch die USA erkannt und gleich Nägel mit Köpfen gemacht. Wie das Weiße Haus mitteilt, werden die Vereinigten Staaten in diesem Jahr erstmals seit 1992 wieder Schweinefleisch nach Argentinien exportieren. Zuvor stehen aber noch intensive Kontrollen seitens der argentinischen Behörden in den USA an. Im Zentrum der Kontrollen werde die amerikanische Lebensmittelüberwachung stehen, heißt es dazu aus Buenos Aires.
Wenig schmecken dürften die US-amerikanischen Importe dem argentinischen Nachbarland Brasilien. Brasilien ist größter Importeur, in diesem Jahr werden etwa 32.000 t Schweinefleisch exportiert. Einen Vorteil haben die Brasilianer derzeit aber dennoch: Weil die Vereinigten Staaten und Argentinien kein Freihandelsabkommen haben, unterliegt frisches US-Schweinefleisch einem Einfuhrzoll von 10 %, für verarbeitete Produkte sind es 16 %.