Eine effektive Schwarzwildbejagung ist unerlässlich, betonte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus anlässlich des 5. Schwarzwildsymposiums am vergangenen Mittwoch in Anklam. Im Mittelpunkt der Diskussion stand das aktuelle Projekt zur nachhaltigen Reduzierung des Schwarzwildbestandes im Landkreis Vorpommern-Greifswald.
„Ich bin erleichtert, dass die hiesigen Jäger, Landwirte und Veterinäre die Gefährdung unseres Schwarzwildbestandes und der Schweinehaltung durch die Afrikanische Schweinepest (ASP) genauso ernst nehmen wie ich“, betonte der Minister. Da es keinen geeigneten Impfstoff gegen die hochansteckende Seuche gebe, bleibe nur eine deutliche Bestandsreduzierung, um Infektionsketten zu unterbrechen. Damit müsse begonnen werden, solange die Tiere noch gesund seien.
Der Wildschweinebestand Mecklenburg-Vorpommerns fasst rund 25.000 Tiere. Davon schöpften die heimischen Jäger bisher lediglich die jährliche Zuwachsrate ab, berichtete Backhaus. Er sei dem Landkreis Vorpommern-Greifswald daher dankbar, dass er die Bejagung intensivieren wolle. Mit der im vorigen Dezember beschlossenen Befreiung vom Drückjagdverbot, die vorerst bis zum Jahr 2019 explizit für diesen Landkreis gelten soll, unterstütze die Landesregierung dieses Ansinnen.
Nach Angaben von Landrätin Dr. Barbara Syrbe wurde im Landkreis Vorpommern-Greifswald bereits vor fünf Jahren erkannt, dass die Zunahme des Schwarzwildbestandes mit herkömmlichen jagdlichen Herangehensweisen nicht zu stoppen ist. Man habe sich deshalb entschlossen, Förster, Jäger, Landwirte und zuständige Behörden sowie Wissenschaftler mit ins Boot zu holen und gemeinsam weitere Maßnahmen zu entwickeln. Dazu gehöre auch, nicht führende Bachen und Frischlinge intensiver zu bejagen. Da sich der Abschuss von Frischlingen für Jäger wirtschaftlich jedoch nicht lohne, prüfe der Landkreis jetzt Möglichkeiten, den Jägern mit einer Prämie finanzielle Anreize zu bieten.