Belgien ist ein Land der „Fleischesser“. Der Verzehr von Fleisch gehört hier zur traditionellen Esskultur des Landes dazu. Gut 60 % der Belgier essen mindestens vier Mal in der Woche Fleisch, und ein Viertel sogar täglich. Das berichtet die flämische Absatzförderungsorganisation für Agrar- und Fischereiprodukte (VLAM).
Doch wie in vielen anderen Ländern der Europäischen Union auch, sinkt der Fleischverbrauch in unserem Nachbarland. Laut Daten der Gesellschaft für Konsumforschung (GFK) ist der Pro-Kopf-Verzehr der Belgier seit 2008 im Mittel um rund 6 kg auf 29 kg gesunken. Besonders die Gruppe der „Fleischverringerer“ habe Zulauf. Das sind Personen, die tageweise auf dieses Nahrungsmittel verzichten oder bei einzelnen Mahlzeiten die Mengen reduzieren.
Verantwortlich für den sinkenden Fleischverbrauch ist laut VLAM die oft negative Berichterstattung der Medien über Fleisch und das öffentlichkeitswirksame Auftreten der Fleischgegner. Dem wolle man beim VLAM künftig noch stärker mit „offensiven und positiven Botschaften“ begegnen. Ziel sei dabei nicht, dass die Verbraucher mehr Fleisch essen, sondern sie dies ohne negative Assoziationen und Reue tun.
Kurzfristig will in der Kommunikationsstrategie der vor allem auf die Emotionsebene setzen, da man mit rationalen Argumenten kaum gegen die Kritiker ankomme. So solle etwa der Geschmack des Fleisches, die handwerkliche Verarbeitung, die regionale Herkunft und die lokale Erzeugung in den Vordergrund gerückt werden.
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