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Bioschweineställe am besten neu und mit Tierarzt zusammen planen

Dr. Stefan Wesselmann, Schweine-Praktiker mit Bio-Erfahrung, forderte auf der 17. Schweinefachtagung von Bioland in Fulda, neue Ställe immer gemeinsam mit einem erfahrenen Tierarzt zu planen und Aspekte der Tiergesundheit von Anfang an einzubeziehen.

Lesezeit: 4 Minuten

Dr. Stefan Wesselmann, Schweine-Praktiker mit Bio-Erfahrung, forderte auf der 17. Schweinefachtagung von Bioland in Fulda, neue Ställe immer gemeinsam mit einem erfahrenen Tierarzt zu planen und Aspekte der Tiergesundheit von Anfang an einzubeziehen.


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Laut dem Onlinemagazin „Der Hoftierarzt“ begann Wesselmann seinen Vortrag mit Biosicherheit und der Unterbrechung von Infektionsketten. Mit der Planung der Gesamtanlage, von Zufahrt und Zaun, über kreuzungsfreie Geh- und Treibwege, bis zu den getrennten Krankenabteilen für Warte-, Abferkel-, Aufzucht- und Maststall.


Häufig würden Probleme auftreten, wenn Altgebäude genutzt werden. Hier sei die Trennung der verschiedenen Altersstufen oft nicht wirklich gewährleistet, so der Fachmann laut dem Magazin. Keime könnten sich über Luft und Kot von einer Gruppe zur anderen verbreiten. Mit zahlreiche Fotos aus derart umgewidmeten Gebäuden zeigte der Fachmann hierzu die Bedeutung des Themas. Auf einen „biotypischen Holzstall“ und die Hygiene darin angesprochen, sagte Wesselmann mit Augenzwinkern: „Baue deinen Stall so, dass man am Ende nicht sieht, dass es Bio ist“. Eine Empfehlung, die nicht auf ungeteilte Zustimmung stieß.


In seinem Vortrag zeigte er anschließend Bilder aus Ställen, bei denen die Baumaßnahmen nachträglich durchgeführt wurden und deshalb im besten Fall Kompromisse darstellen könnten, fasst das Onlineportal den Vortrag weiter zusammen. Tränken seien zu hoch oder zu niedrig platziert, Nippel in der Wand, die – genauso wie scharfkantige Schrauben und Muttern – Verletzungen verursachen, bis hin zu einer Kadavertonne, die, aus räumlicher Verlegenheit, direkt unter die Luftansaugung für den Stall platziert wurde.


Breiten Raum habe im Weiteren die Wasserversorgung der Schweine eingenommen. Tränken sollten in der richtigen Höhe platziert sein und am besten mit einer Stufe davor, die Schweine daran hindert, die Tränken einzukoten. Sauber sollte das Tränkwasser natürlich sein - am besten Dank Ultraschallreinigung der Leitungen - und auf keinen Fall zu kalt. Sonst würden z. B. die Sauen keine ausreichenden Mengen trinken und Ferkeldurchfall sei die Folge. Überhaupt sollte den Tieren jederzeit reichlich Wasser zur Verfügung stehen, was in der Praxis manchmal nicht gegeben sei.


Auch das Fressplatzverhältnis sollte möglichst 1-zu-1 betragen, weil Schweine schon als Saugferkel lernten, gemeinsam zu saugen und dies auch später beim Fressen beibehielten. Ebenso sollte der Abstand zwischen den Fütterungsautomaten so groß bemessen sein, dass diese tatsächlich von allen Seiten zugänglich sind.


Auch bei den gern genutzten Ferkelkisten, gilt es laut Dr. Wesselmann die Tiergesundheit zu beachten. „Sind sie zu lang dimensioniert, schaffen es die Ferkel nicht bis zum Kotplatz und verschmutzen im Laufen Stallboden und Stroh. Sind sie zu tief, leidet die Luftzirkulation im hinteren Teil der Box, wo es zwar am wärmsten, aber eben auch am sauerstoffärmsten ist.“ Optimal sei eine Box, aus der das Ferkel gerade noch die Nase herausstreckt, wenn es mit dem Hintern an der Rückwand liegt (weshalb auch der Vorhang nicht bis zum Boden reichen sollte).


Auslauf


Wird beim Auslauf kein Rein-Raus-System praktiziert, sondern verschiedene Altersgruppen nebeneinander gehalten, sei das Risiko der Keimverbreitung beim Kotschieben groß, wenn Zwischenmauern fehlen, so der Experte in seinem Vortrag weiter.


Zugluft im Auslauf - und häufig deshalb auch im angrenzenden Stallabteil - mache Schweine krank. APP-Lungen fänden sich in Auslaufställen häufig, die Lungenbefunde seien da nicht besser als in der Stallhaltung. Häufig werde auch die Sonneneinstrahlung im Auslauf bei Planung und Bau nicht ausreichend berücksichtigt. Vordächer würden zu kurz konzipiert, Sonnenschutz erst nachträglich (und suboptimal) eingebaut. Nur ranghohe Schweine lägen dann im Schatten, während ihre Stallgenossen sich schmerzhafte Sonnenbrände holen, weiß der Praktiker. Und Windschutznetze seien zwar einerseits sinnvoll, würden aber auch zu Staubfängern und einem gefährlichen Salmonellenreservoir.


Das Fazit von „Der Hoftierarzt“: „Insgesamt zeigte Stefan Wesselmann eindrucksvoll, dass optimale Schweinehaltung eine Kunst ist und an allen Ecken und Enden Zielkonflikte lauern. Es wäre deshalb eine gute Idee, ihn auch zu Versammlungen konventioneller Schweinehalter einzuladen!


Mit freundlicher Genehmigung von  "Der Hoftierarzt"

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