Einloggen / Registrieren

Startseite

Schlagzeilen
Messen & Termine
Themen
Wir für Euch
Sonstiges

Stilllegung 2024 Agrardiesel-Debatte Bürokratieabbau

News

Branchengipfel suchte Lösungen für Kastration, Kastenstand und Kupieren

Bei einem dreistündigen Branchengipfel haben heute in Hannover rund 20 Vertreter von Handel, Verarbeitung, Schlachtunternehmen, Landwirtschaft und Berufsstand diskutiert, wie es mit der Schweinehaltung in Niedersachsen weitergeht. Eingeladen hatte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast.

Lesezeit: 3 Minuten

Bei einem dreistündigen Branchengipfel haben heute in Hannover rund 20 Vertreter von Handel, Verarbeitung, Schlachtunternehmen, Landwirtschaft und Berufsstand diskutiert, wie es mit der Schweinehaltung in Niedersachsen weitergeht. Eingeladen hatte Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast.


Das Wichtigste zum Thema Schwein mittwochs per Mail!

Mit Eintragung zum Newsletter stimme ich der Nutzung meiner E-Mail-Adresse im Rahmen des gewählten Newsletters und zugehörigen Angeboten gemäß der AGBs und den Datenschutzhinweisen zu.

In ihrer Rede begrüßte die CDU-Politikerin die Verlängerung der Übergangsfrist bis zum vollständigen Verbot der Ferkelkastration ohne Betäubung um zwei Jahre: „Das Signal, das die Berliner Regierungskoalition ausgesendet hat, stimmt mich zuversichtlich. Damit besteht Hoffnung für die Sauenhalter, dass sie nun genau die zweijährige Verlängerung erhalten, die Niedersachsen im Bundesrat gefordert hat. So kann es uns doch noch gelingen, den scharfen Strukturbruch in der Sauenhaltung zu vermeiden, der ansonsten zu erwarten wäre.“


Weitere Themen waren Kastenstand und Kupieren sowie das Auftreten der Afrikanischen Schweinepest in Belgien. „Wir brauchen endlich klare Perspektiven und sichere Rahmenbedingungen“, sagte Otte-Kinast. Niedersachsen profitiere stark von der Veredelung. Es gibt 5.700 schweinehaltende Betriebe mit rund 8,5 Millionen Tieren. Der Produktionswert der niedersächsischen Schweinehaltung bezifferte sie für das Jahr 2016 auf rund 2,2 Milliarden Euro. Die Verkaufserlöse lagen bei rund 24 Milliarden Euro.


Otte-Kinast formulierte klare Forderungen an alle Beteiligten: „Von der Wirtschaft erwarte ich, dass sie im Falle einer Verlängerung der Übergangsfrist für die betäubungslose Ferkelkastration die Zeit bis 2020 nutzt, um tragfähige Lösungen für eine nachhaltige und tiergerechtere Schweinehaltung zu entwickeln.“ Die Ministerin sieht vor allem die Verarbeitungs- und Einzelhandelsunternehmen in der Pflicht, möglichst schnell für verlässliche Vermarktungswege für Schweinefleisch zu sorgen, das unter Verzicht auf eine Kastration männlicher Ferkel erzeugt wurde. „Wegducken und auf die Politik hoffen, geht jetzt nicht mehr. Wer Marktmacht hat, muss auch Marktverantwortung an den Tag legen und unsere Schweinehalter beim Ausstieg aus der Ferkelkastration aktiv unterstützen.“, so die Ministerin.


Sie erwartet vor allen Dingen, dass die Bundesregierung handelt: „Ich fordere den Bund auf, die für eine nachhaltige Schweinehaltung erforderliche Rechtssicherheit, namentlich im Bereich des Tierschutzrechts, schnellstmöglich wieder herzustellen. Nur so können wir erfolgreich der tiefen Verunsicherung unserer Landwirte begegnen.“ Ministerin Otte-Kinast bestand darauf, dass der Bund seine umfangreichen Kapazitäten im Bereich der Ressortforschung mit dem Ziel zu nutzen, zeitnah den Ausstieg aus der Ferkelkastration zu ermöglichen.


Gleichzeitig appellierte die Politikerin an die Verbraucher, ihre täglichen Kaufentscheidungen zu nutzen, um eine nachhaltige Schweinehaltung in Familienbetrieben in Niedersachsen und ganz Deutschland zu unterstützen. „Wer einen Verzicht auf die Ferkelkastration will, muss auch bereit sein, mehr Geld für tiergerechter erzeugte Produkte auszugeben“, sagte sie.


Als wichtigen Schritt wertet Otte-Kinast in diesem Zusammenhang den bevorstehenden Start des staatlichen Tierwohl-Label, das Verbrauchern viele Wahlmöglichkeiten zugunsten höherer Tierwohlstandards eröffnen wird. Die Ministerin forderte den Bund auf, die Entwicklung des Labels zu beschleunigen und seine Kriterien schnellstmöglich und unter Berücksichtigung bereits bestehender Tierwohl-Label festzulegen. Für die Ministerin ist zudem klar: „Der Bund muss Mittel bereitstellen, um Schweine haltenden Betrieben die Teilnahme am Tierwohl-Label zu erleichtern. Mit Marketing für das Label allein ist es nicht getan.“


Zum Abschluss sagte die Gastgeberin: „Der Ausstieg aus der Ferkelkastration ohne Betäubung wird von mir in keiner Weise in Frage gestellt. Je schneller er kommt, desto besser.“ Der heutige Branchengipfel solle auch dazu beitragen, die in Aussicht gestellte zweijährige Übergangsfrist möglichst nicht vollständig ausschöpfen zu müssen.

top agrar besser machen. Gemeinsam
Sie sind Schweinehalter oder lesen regelmäßig den top agrar Schweine-Teil und/oder die SUS? Dann nehmen Sie an einem kurzen Nutzerinterview teil.

Die Redaktion empfiehlt

top + Letzte Chance: Nur noch bis zum 01.04.24

3 Monate top agrar Digital + 2 Wintermützen GRATIS

Wie zufrieden sind Sie mit topagrar.com?

Was können wir noch verbessern?

Weitere Informationen zur Verarbeitung Ihrer Daten finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Vielen Dank für Ihr Feedback!

Wir arbeiten stetig daran, Ihre Erfahrung mit topagrar.com zu verbessern. Dazu ist Ihre Meinung für uns unverzichtbar.