Kaum ein anderes Thema wird unter Ferkelerzeugern derzeit intensiver diskutiert als der Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration, den der Gesetzgeber ab 1. Januar 2019 vorschreibt. Die Koalitionsfraktionen von CDU/CSU und SPD haben sich inzwischen zwar darauf geeinigt, eine Fraktionsinitiative für eine Fristverlängerung um zwei Jahre zu starten. Gesetzlich verankert ist die Fristverlängerung aber noch nicht.
Da keines der drei derzeit vom BMEL anerkannten Alternativverfahren (Jungebermast, Immunokastration und Vollnarkose per Injektion oder per Inhalation) bisher flächendeckend einsetzbar ist, setzt die Branche große Hoffnungen in den sogenannten „4. Weg“, die lokale Betäubung zur Kastration. Bislang fehlen jedoch wissenschaftliche Untersuchungen, wie zuverlässig die Lokalanästhesie arbeitet.
Um diese Lücke zu schließen, veranstaltet die Landwirtschaftskammer NRW am 31. Oktober 2018 in der Zeit von 13.00 bis ca. 17.00 Uhr im Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse die Informations- und Diskussionsveranstaltung „Brennpunkt Ferkelkastration“. Insbesondere das Vorstellen der ersten Versuchsergebnisse zur Lokalanästhesie durch Mitarbeiter der Ludwig-Maximilians-Universität München wird mit Spannung erwartet.
Mindestens ebenso spannend werden die Statements und die anschließende Podiumsdiskussion sein mit Dr. Albert Hormann-Scholten von der LK Niedersachsen, der das Thema Kastration aus Sicht der Landwirte beleuchtet, Dr. Wilhelm Jaeger von der Fa. Tönnies, Heribert Qualbrink von der Westfleisch, Marcus Pfeuffer von der REWE Group und Dr. Katharina Kluge vom BMEL in Bonn.
Der Teilnehmerbeitrag beträgt inklusive Getränke und Kuchen 30 €. Der Beitrag wird am Veranstaltungstag vor Ort erhoben. Eine Anmeldung ist erforderlich. Infos zum Programm und zur Anmeldung unter http://www.landwirtschaftskammer.de/landwirtschaft/weiterbildung/2018-10-31-ferkelkastration.htm